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Linguistik

Expressivität

Mit dem Begriff der Expressivität wird in der Linguistik ganz allgemein versucht, der Beobachtung Rechnung zu tragen, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem sprachlichen Ausdruck von Gedanken und dem sprachlichen Ausdruck von Gefühlen oder Einstellungen. Lang (1983) führt die Konzepte SAY und EXPRESS ein, um diesen Unterschied genauer zu explizieren. EXPRESS lässt sich in Beziehung setzen mit ‚ausdrücken‘ in einer bestimmten Lesart, in etwa der, die in Her-mann Pauls Wörterbuch festgehalten ist: „Etwas Seelisches durch sinnlich Wahrnehmbares zu erkennen geben“ (vgl. Lang 1983: 315). [2] Expressivität als Konzept knüpft damit sowohl ganz grundsätzlich an die Frage nach dem Verhältnis zwischen Sprache und Emotion an als auch, in einem spezifischeren Sinn, an die Frage nach dem Verhältnis zwischen „expressiven“ und „nicht-expressiven“ Aspekten sprachlicher Bedeutung. Entsprechend wird das Konzept in der Forschung zur Semantik und Pragmatik, zur Sprachphilosophie, zur Semiotik, Stilistik, kognitiven und interaktionalen Linguistik auf unterschiedliche Art und Weise zu erfassen versucht.
Im Umfeld funktionaler Sprachbetrachtungen nach Bühler (1999 [1934]) und Jakobson (1979 [1960]) finden sich schon früh Überlegungen zu Expressivität, die den Begriff unter der Perspektive des Zusammen-hangs zwischen Sprache und Emotion untersuchen. Ausgehend von dieser funktionalen Perspektive hat sich eine breit gefächerte Forschungslandschaft zur Expressivität entwickelt, die u.a. kognitionslinguistische, stilistische, text- und gesprächsanalytische sowie kommunikationswissenschaftliche Ansätze um-fasst.
Eine Grundfrage kognitionslinguistisch orientierter Ansätze ist, wie Emotionen sprachlich repräsentiert werden und in welcher Weise Emotionen kognitive Prozesse der Sprachverarbeitung beeinflussen. Für die Stilistik war der Ansatz von Bally (1970 [1909]) [2] wegweisend, der die kommunikativ-soziale Dimension des sprachlichen Aus-drucks von Gefühlen herausstellt. Dieser Ansatz wurde v.a. in der Romanistik rezipiert, die in jüngerer Zeit eine ganze Reihe von Arbeiten zur Expressivität her-vorgebracht hat. Aus Sicht der Forschung zur Gesprächslinguistik und verbalen Interaktion ist die Rolle von Emotionen unter der Fragestellung untersucht worden, „wie Emotionen in der Interaktion wechselseitig manifestiert, gedeutet und gemein-sam prozessiert werden, und [...] mit welchen kommunikativen Verfahren und Mustern die Beteiligten dies tun“ (Fiehler 1990: 1–2; vgl. auch Drescher 2003 für das Französische). [2]
Das Phänomen der Expressivität ist seit vielen Jahrzehnten eines der relevantesten und umstrittensten in der Linguistik. Als Begründer der Expressivitätstheorie kann zu Recht der französische Linguist Charles Balli angesehen werden, ein Vertreter der Genfer Sprachschule, der zu den Begründern der expressiven Stilistik gehört. Das Konzept von S. Balli ist eine Theorie der affektiven Sprache. S. Balli stellte fest, dass es die Stilistik ist, die die Ausdruckstatsachen des Sprachsystems im Hinblick auf ihren emotionalen Gehalt untersucht, und ihre höchste Aufgabe darin besteht, das Ausdruckssystem der Sprachtatsachen zu studieren. [3]
Ab dem 20. Jahrhundert, beginnend mit S. Balli, galt der Ausdrucksbegriff als Stilproblem. Der französische Linguist schlug vor, die Ausdruckskraft der Sprache von der Ausdruckskraft der individuellen Rede zu unterscheiden, wobei er sich von drei Hauptmerkmalen leiten ließ:

• Ausdruckszeichen sind vorgegeben und beinhalten nicht die kreative Aktivität des Sprechers;
• die entsprechenden Methoden und Mittel der Ausdruckserzeugung sind uns unbewusst geworden. Wir verwenden sie oft ohne nachzudenken, ihre ausdrucksstarke Farbe manifestiert sich nur in der emotionalen Resonanz, die das Erscheinen ausdrucksstarker Zeichen begleitet;
• diese Zeichen sind im Sprachsystem enthalten und unterliegen dem Widerspruchsrecht. In diesem Fall wird die Bedeutung des Zeichens nicht an sich verstanden, sondern aufgrund der Assoziationen, die es anderen Zeichen des Systems gegenüberstellen.

Am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Es gab eine breite Diskussion über die Kategorien „Ausdruckskraft“ und „Ausdruck“ in der russischen Linguistik. Anhänger von M. Bakhtin gaben die folgenden Definitionen:
- Ausdruckskraft - eine Reihe von Merkmalen von Spracheinheiten oder Äußerungen / Texten, die reflektiert werden und die auf eine nicht neutrale Einstellung des Sprechers zum Inhalt oder Adressaten der Rede hinweisen (N. Vasilieva, S. Nikitina) [3];
- Ausdruckskraft - eine Eigenschaft eines Sprachzeichens, aufgrund derer es deautomatisch wahrgenommen wird und direkt auf die Vorstellungskraft des Adressaten oder seine emotionale Sphäre einwirkt; jeder Ausdruck kann ausdrucksstark sein, wenn er unvorhergesehen und unerwartet ist (K. Dolinin) [3];
- Ausdruckskraft entsteht durch pragmatischen Sprachgebrauch, dessen Zweck es ist, die emotional aktive Haltung des Sprachsubjekts zum Signifikanten auszudrücken und mit dieser Haltung des Adressaten zu „infizieren“ (V. Telia) [3];
- Ausdruck - Ausdrucks- und Bildeigenschaften der Sprache, die sie von der üblichen, stilistisch neutralen Sprache unterscheiden, machen die Sprache emotional gefärbt (O. Yefimov).
Zu Beginn des XXI Jahrhunderts. Das Konzept der Ausdruckskraft begann in der einheimischen Linguistik berücksichtigt zu werden. A. Akhmanova, T. Vynokur, D. Hanych, V. Grigoriev, V. Devkin, G. Kolesnyk, I. Oliynyk, N. Razinkina, V. Chabanenko haben wesentlich zur Entwicklung des Themas Ausdruck und Ausdruck beigetragen.
Im Rahmen der sprachwissenschaftlichen Forschung wird traditionell zwischen so nahen Begriffen wie Ausdruck und Ausdruckskraft unterschieden.
Die zunehmende Aufmerksamkeit moderner Linguisten für die Definition der Grenzen des Ausdrucks führte zu der Notwendigkeit, zwischen zwei Typen von Ausdruckskraft zu unterscheiden: 1) Ausdruckssprache; 2) die Ausdruckskraft von Spracheinheiten und dementsprechend die Bedeutung der Begriffe "Ausdruck" und "Ausdruckskraft". [3]

Quellen:

⠀ Expressivität. Deklination des Substantivs. – Ressource: https://www.verbformen.de/deklination/substantive/?w=Expressivit%C3%A4t

⠀ Franz d’Avis & Rita Finkbeiner. Was ist Expressivität? – Ressource: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110630190-001/pdf

⠀ Ausdruckskraft und Ausdrucksmittel. – Ressource: https://sites.google.com/site/sekretipalitrizvukovihbarv/ponatta-ekspresivnosti

die Wortarten Substantiv
Одушевленное/неодушевленное abstrakt
Genger feminin
Singular
Nominativ die Expressivität
Genitiv der Expressivität
Dativ der Expressivität
Akkusativ die Expressivität