Sprachbild der Welt
Bedeutung/Definition
1) sprachliche Äußerung, in der das Gemeinte bildlich und nicht wortwörtlich oder in einer „bildhaften Figur“ ausgedrückt wird
2) Erscheinungsform der Sprache, zum Beispiel in den Äußerungen eines Kindes oder eines Patienten, so wie sie sich einem Beobachter präsentiert
Anmerkung
Die relativ klare Unterscheidung zwischen Tropus und Sprachbild, wie sie im Bücherwiki vorgenommen wird, kann man zumindest für den allgemeinen Sprachgebrauch wohl nicht generell voraussetzen [2].
Anwendungsbeispiele
„Wenn Mikaela Shiffrin übers Skifahren spricht, meint man oft, ihre Mutter Eileen zu hören, viele Sätze, viele Sprachbilder ähneln sich.“
„Besonders wenn ein Sprachbild aufgegriffen und bildlich verlängert wird, führt die antithetische Wendung häufig zum Paradoxon, zum Beispiel, »Mit dem Band, das ihre Herzen binden sollte, haben sie ihren Frieden stranguliert« (Lichtenberg).“
„Sie oder er »hat die Hosen in der Beziehung an«: Mit diesem Sprachbild wird häufig das Verhältnis zwischen zwei Partnern beschrieben.“
„Die absichtliche oder unabsichtliche Vermischung von Sprachbildern wirkt immer komisch.“
Praktische Beispiele
„Gerade gibt es kaum jemanden in der Politik, der sich nicht zur 'Mitte bekennt'. Über ein Sprachbild, das die Unterschiede zwischen konservativ und rechtsradikal verschwimmen lässt.“
„Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über windschiefe Sprachbilder in der Politik erfreuen.“
„Der Kriminalroman 'Die jungen Bestien' von Davide Longo unterhält mit originellen Sprachbildern und beeindruckenden Ausflügen ins Italien von 1977 - manche Figur riecht aber leider arg nach Männerfantasie.“
„Doch die zahlreichen veralteten Sprachbilder machen die Interpretation der Texte zu einer Herausforderung. Ressourcenmangel und der Stark Verlag haben dafür jetzt die Lösung.“
„Solche Sprachbilder führten bislang zur sofortigen Exkommunikation aus dem Kreis der Anständigen.“
„Mit Jean Asselborn (LSAP) will er über ein Problem reden: Bulgarien nutzt die Einstimmigkeitsregel in der EU, um Nordmazedonien ein neues Geschichts- und Sprachbild aufzudrängen.“
„Das mag ein noch stärkeres Sprachbild sein, es ist aber leider hart an der Realität.“
„Die Hölle dient häufig als Sprachbild für Qualen im Diesseits. Als Jenseitsvorstellung scheint sie vielen kaum noch relevant.“
„Das Sprachbild suggerierte eine kurze Kraftanstrengung.“
„Eindrücke mit Bezügen werden Bild an Sprachbild geheftet.“
„Er habe (nach Angaben der Lebensgefährtin) unmittelbar anschließend ein verwaschenes, zunächst kaum verständliches Sprachbild geboten und habe den rechten Arm und das rechte Bein kaum bewegen können.“
„Bei einer Sprachentwicklungsstörung hingegen, weicht das Sprachbild deutlich von einzelnen Normwerten der normalen Entwicklung ab.“
„Sensorische Aphasie: ... Das Sprachbild wird durch Paraphasien, Paragrammatismus und Neologismen bestimmt.“
Ein sprachliches Bild ist ein rhetorisches Stilmittel, welches darauf abzielt, ein „Bild“ im Kopf des Lesers oder Zuhörers zu erschaffen. Dabei wird hauptsächlich zwischen der Metapher, dem Vergleich und der Personifikation unterschieden. Sprachliche Bilder dienen ausschließlich der Veranschaulichung von etwas und dürfen daher nicht wortwörtlich verstanden werden [3].
Es gibt Personen, denen hört man gerne zu: Die sind tolle Anführer und sie strahlen Selbstbewusstsein aus jeder Faser ihres Daseins aus. Und selbst wenn man dieselben Worte sagen würde, man würde doch nicht denselben Effekt erzielen können. Dann gibt es auch Personen, die findet man auf ganz unerklärliche Weise unsympathisch. Das kann man dann nicht einmal an irgendetwas festmachen, sondern beschreibt es eher allgemein, als „Die/den mag ich einfach nicht“. Oder es gibt Führungskräfte, die leider ganz und gar nicht sicher wirken. Denen man das Führen nicht so ganz abnehmen will, weil sie irgendwie eine Rolle spielen [4].
Unsere Stimme und unsere Sprache beeinflussen unser Denken und auch unser Handeln. So wie wir mit uns und unserer Umwelt reden, so agieren wir auch damit. Und diese einfache Erklärung hat eine tiefere Ursache und auch Wirkung, als wir meist annehmen.
In diesem Blogartikel möchten wir Dir zeigen, wie tiefgreifend unsere Sprache in unsere Persönlichkeit eingreifen kann und wieso wir Menschen überhaupt so ticken.
Ja, richtig gehört. Der altbekannte Mythos, dem Kind noch im Bauch der Mutter klassische Musik vorzuspielen ist gar nicht so weit hergeholt. Eine Studie fand heraus, dass der Fötus ab der 22. Schwangerschaftswoche Geräusche wahrnehmen kann. Diese sind zwar gedämpft, aber durchaus grob verständlich für das Baby. Natürlich kommt der Säugling nicht zur Welt und kann fließend die Sprache der Eltern sprechen, aber einige der wichtigsten Eigenschaften seiner neuen Muttersprache hat er bereits verinnerlicht: Die Stimmen der Eltern werden beispielsweise erkannt, außerdem kann das Baby bereits zwischen seiner Muttersprache und anderen Sprachen unterscheiden. Dies liegt daran, dass es zwar keine klaren Worte versteht, aber bereits die sprachspezifischen Laute, die Intonation und den Sprachrhythmus der Personen außerhalb des Mutterleibs hören kann.
Damit wurde bereits ein Grundstein für den kleinen Menschen und seine Persönlichkeit gelegt: Er übernimmt die Sprecheigenschaften der Eltern und wird fortan eine ähnliche Stimmmelodie, ähnliche Sprechmuster oder auch Sprachpausen nutzen.
Und so geht es munter weiter. Sobald das Kind auf der Welt ist, wird ihm durch seine Umgebung die Sprache beigebracht. Dies passiert ganz natürlich, durch aufmerksames Zuhören des Säuglings und durch den „Babysprech“ der Eltern, also betontes langsames Sprechen mit dem Kind mit viel Mimik und Gestik [4].
Die ersten Formen des Sprechens sind das Schreien und später das Lallen und Brabbeln. So trainiert das Kind seine Stimmbänder und kann dann nach ca. einem Jahr die ersten richtigen Worte hervorbringen. Während dieser Entwicklung ist es stark von seinem Umfeld abhängig. Wie ein Schwamm saugt das Kind alle Informationen auf und sein persönliches Sprachmuster festigt sich weiter. Noch bevor das Kind wirklich reden kann, hat sich seine Art des Sprechens bereits unterbewusst entwickelt. Auch Dialekte oder Mundart werden hier durch den engeren Kreis, wie die Eltern und andere Verwandte, aufgenommen und gespeichert. Basierend auf diesen Mustern entwickeln sich Automatiken, die die individuelle Sprechweise des Kindes ausmachen.
All das passiert absolut unbewusst und hat einen evolutionären Faktor: Das Kind passt sich automatisch der Gruppe an, die es umgibt, denn ohne sie wäre es nicht lebensfähig. So werden mit der Sprache auch Denkmuster, Ideen und Glaubenssätze übernommen, da sie darüber transportiert werden. Wenn also der eigene Haushalt gut über etwas spricht, oder auch über das Kind selbst, dann prägt dies ungemein.
Ab dem Teenageralter beginnen Kinder kritisch zu denken. Sie sortieren aus, ob ihnen etwas gefällt oder nicht. Jetzt werden Aussagen in negativ oder positiv eingeordnet. Eine Harvard-Studie fand heraus, dass wir bis zum 18. Lebensjahr bis zu 230.000 negative Urteile über uns hören. Und leider bewertet unser Gehirn diese 7 Mal stärker. Das hat auch wieder einen evolutionären Grund: Negatives hieß für unsere Vorfahren meist Gefahr. Solche Aussagen mussten also stärker bewertet werden, einfach für unser Überleben. Dass wir heute in einer hauptsächlich sicheren Welt leben, ist beim Gehirn nur leider noch nicht angekommen.
Bis wir also erwachsen sind passiert extrem viel im Spracherwerb und eigenständigen Denken und beides ist stark miteinander verknüpft. Als erwachsene Person haben wir eine recht gefestigte Persönlichkeit, die sich immer auch in der Sprache widerspiegelt. Und all das hat ganz klein angefangen, noch im Mutterleib.
Alle Dinge dir wir tun, sagen oder denken, sind nur zu 4% wirklich bewusste Handlungen. Der Rest bleibt im für uns sehr schwer erreichbaren Unbewussten. Das bedeutet, bevor wir überhaupt ansatzweise richtig denken können, haben wir bereits sehr viele Muster und Automatismen gelernt und rufen sie ständig unterbewusst ab. Sobald wir dann als Teenager einen kritischen Blick auf die Umwelt und auch uns selbst bekommen, sind diese längst fest verankert und teilweise unerreichbar für den Verstand. Das macht das Gehirn nicht, um uns zu ärgern, sondern weil wir ob der schieren Fülle an Informationen, die in jeder Sekunde auf uns einströmen, völlig überfordert wären. Es wird also aussortiert und ein „Tunnelblick“ geschaffen.
Auch in der Sprache passiert dieser Vorgang. Die Art und Weise, wie wir uns ausdrücken, entwickelt sich ebenso zu verschiedenen Automatiken, die wir völlig unbewusst abrufen. Das Unbewusste führt uns aber. Wenn ich in meiner Sprache negative Muster spiegele, dann treiben mich diese auch an. Denn mit der Sprache drücke ich mich aus, vor Anderen, aber auch vor mir selbst. Wenn ich negativ über mich oder Andere denke, werde ich mich auch negativ über diese Dinge äußern. Die Sprache beeinflusst also insofern mein Denken, dass sie aufgrund von festgelegten Mustern aus dem Unbewussten heraus meine Einstellung beeinflussen kann.
Das Spannende ist nun, sich diese 4% bewusste Handlungen und Gedankengänge anzusehen und zu prüfen:
• Bringen mich diese überhaupt noch weiter?
• Will ich so denken?
• Hält es mich zurück, wenn ich so spreche und denke?
• Was ist vielleicht sogar schlecht für mich und meine Umgebung?
So werden uns unsere eigenen Glaubenssätze klarer und wir können daran arbeiten diese zu verändern, wenn sie uns daran hindern, in unserer Kraft zu leben. Und auch aus dem Unbewussten kann man mit viel Training einige Muster hervorholen, um sie anzupassen.
Wie es möglich ist, mit dem richtigen Training seine eigene Sprache zu verändern und so auch tiefere Glaubenssätze zu transformieren, das werden wir Dir im nächsten Blogartikel erläutern.
Zusammenfassung:
Du hast in diesem Blogartikel gelernt:
• Muster der Sprache werden bereits im Mutterleib erlernt
• Spracherwerb passiert ganz automatisch
• Die Art wie wir Sprechen folgt den gebildeten Automatismen aus der Kindheit
• Nur 4% aller unserer Handlungen passieren bewusst
• So wie wir Denken, sprechen wir und so wie wir sprechen, denken wir [4].
Ein großer Teil unseres individuellen Wissens basiert auf der Rezeption von Sprachzeichen, wie sie in sprachlichen Äußerungen mündlicher und schriftlicher Art verbreitet werden. Die Basis unseres Erfahrungsschatzes und der Ausgangspunkt unserer Wissensbildungsprozesse sind Interaktionen, die zwischen Individuen oder innerhalb von Gruppen oder in Massenmedien stattfinden. Die auf diese Weise gewonnenen Wissensbestände und Erfahrungen werden in kommunikativen Formulierungsroutinen reproduziert und dadurch teilweise zu „kollektiven“ Wissensbeständen bzw. Erfahrungsmustern verdichtet – genauer gesagt, sie werden als kollektiv gültig eingeschätzt; so beispielsweise im Herbst 2008 die als kollektiv gültig unterstellte Annahme, die Welt befinde sich in einer globalen Finanzkrise. Das Bewusstsein für die Grenze zwischen einerseits empirisch-individuell und andererseits kommunikativ erfahrenen Wirklichkeitskomponenten muss in der Vielzahl der Rezeptions- und Perzeptionsvorgänge verschwimmen. Damit ist auch nicht mehr klar bestimmbar, welche Wissens- und Erfahrungsbestände überwiegend sprachlich in Rezeptionsakten wahrgenommen wurden und welche auf unmittelbar empirisch sinnlichen Wahrnehmungen fußen. Beide Formen der Wahrnehmung münden in Wissensbestände. Da allerdings auch die nicht sprachlich wahrgenommenen Sinneseindrücke zum Zwecke der Kommunikation sprachlich erfasst werden müssen, kann man mit Recht von Sprache als dem zentralen Medium unserer Erfahrungsbasis und unserer Wissenskonstitution (Wygotski 1934/1971) sprechen [5].
Als Beispiele für Wissensbestände dieser Fa¸ con, die für die soeben beschriebenen Phänomene einschlägig sind, können die folgenden gesamtgesellschaftlich relevanten Themen angeführt werden: soziale, kulturelle und gesellschaftspolitische Zusammenhänge von Lebensweisen, Berufsentscheidungen, Partnerschaft, Familiengründung, Generationenunterschieden, Krankheiten, kulturspezifischer Identität in multikulturellem Umfeld, wirtschaftlichem Wohlstand, Geburt, Midlife-Crisis, Altern, Tod.2 All diesen Themen ist gemeinsam, dass einerseits jeder einzelne selbst als zoon politikon in seinem Alltag Eindrücke dazu sammelt und perzipiert, wir andererseits aber auch durch die Rezeption zwischenmenschlicher Interaktionen und zahlreicher Medienprodukte in unserer Wahrnehmung gesellschaftlicher Verhältnisse instruiert – wenngleich nicht determiniert werden.3 Ob in Privatsphären kursierende Einschätzungen die veröffentlichten Meinungen prägen oder ob vice versa die in Medien als öffentliche Meinungen konstituierten Darstellungen und Sichtweisen die Einzelmeinungen von Privatpersonen dominieren, lässt sich nicht monokausal zugunsten einer Wirkungsrichtung beantworten (vgl. auch Konerding in diesem Band). Hier wird – weil nicht analysierbar – von einer nicht näher verifizierbaren Korrelation der Beeinflussung zwischen privaten und veröffentlichten Darstellungen und Meinungen ausgegangen. Völlig abwegig ist aber, dass – wie mitunter pauschal unterstellt wird – private Meinung sich ausschließlich aus veröffentlichter Meinung speise. In diesem Kontext ist das breite Meinungsspektrum der sozialen Gruppierungen, in denen die Individuen sozial und kommunikativ handeln, viel zu bedeutend für den Einzelnen, als dass solches ohne Weiteres behauptet werden dürfte.
Nehmen wir zur Verdeutlichung ein Beispiel, das skizzieren soll, wie Wissensbestände sowohl durch individuelle Primärerfahrungen und Einstellungen als auch durch veröffentlichte Mediendarstellungen und -meinungen konglo meratisch aufgebaut werden. Höchst komplex ist das persönliche Erleben im Problemkreis ethischer, juristischer und institutioneller Fragen von Patientenverfügungen bei sog. lebenserhaltenden ärztlichen Maßnahmen oder im Kontext von Palliativmedizin oder „Suizidbeihilfe“ bzw. „Suizidassistenz“ bei unheilbar kranken Menschen (vgl. zu sprachlichen Aspekten Felder 2009b), mit dem die meisten von uns – wenn auch nicht unmittelbar, so doch über eine anthropologische Grundfrage – konfrontiert werden, die da heißt: Was soll mit mir geschehen, und wie sollen meine Angehörigen in einem solchen Fall reagieren? Ihre Beantwortung im Hinblick auf unser Wissen und unsere Einstellung ist wesentlich durch Sprache – also die zur Verfügung stehenden sprachlichen Mittel – geprägt.
Im letzten Jahrzehnt wurde in Deutschland – aber auch in anderen europäischen Ländern – die Diskussion entfacht, ob Sterbehilfe legalisiert werden solle.4 Zunächst muss metasprachlich die triviale, aber erkenntnistheoretisch folgenreiche Feststellung in Erinnerung gerufen werden, dass auch jeder Sprachanalytiker in Rahmen von Sprachreflexionen in seiner Sprache „gefangen“ ist und nicht aus ihr „ausbrechen“ kann. Wenn ich im Folgenden den Terminus Sterbehilfe verwende, dann nur deshalb, weil er als Erkennungszeichen dient. Mit der Verwendung des Ausdrucks behaupte ich nicht, dass er intersubjektiv ohne jede Kontroverse als angemessen akzeptiert würde. Dass dies nicht der Fall ist, belegen Facetten der öffentlichen Diskussion, denn auch das Lexem Sterbehilfe wird kritisch in Frage gestellt. Auch die verbreiteten Syntagmen Hilfe zum Sterben – Hilfe beim Sterben – Hilfe im Sterben usw. werden metasprachlich in der Debatte kritisch reflektiert und die Behauptung der verschiedenen Lager, die jeweils von ihnen gewählte Sprechweise sei die einzig angemessene, als Argument eingesetzt (vgl. dazu Felder 2009b).
Dieses Beispiel soll illustrieren: Persönliche Erfahrungen werden zusätzlich mit medialer Berichterstattung über solcherart gelagerte Sachverhalte kontrastiert. In ihr offenbart sich auch heterogen ein gewisses Meinungsspektrum mitsamt solchen Positionen, die der persönlichen Erfahrung und Sichtweise der einzelnen Staatsbürger entsprechen. Auch deswegen ist die Unterstellung von Monokausalitäten in Bezug auf die Beeinflussungsrichtung – also vom Individuum zur veröffentlichten Meinung oder umgekehrt – als unseriös zurückzuweisen.
Die Grenzen unserer Erfahrung, Wissensbestände, Wirklichkeitsvorstellung und (Vorstellungs-)Welt sind demnach prädisponiert durch das Gestaltungspotential und die Wirkungsmächtigkeit von Sprache. Wir treten mit unserer Umgebung sprachlich und außersprachlich in Kontakt, wir interagieren mit unseren Mitmenschen unter anderem im Medium Sprache.Aus diesem Grunde ist unser Wissen über die Welt, unsere Erkenntnis und die Wahrnehmung unserer Umgebung im Wesentlichen durch die sprachlichen Mittel beeinflusst, die uns das Sprachsystem zum sprachlichen Handeln zur Verfügung stellt und die wir als Rezipienten von Äußerungen wahrnehmen. Trotz des intuitiven Bedürfnisses,an die Dinge selbst herankommen zu können,gleichsam unverstellt
dieWurzeln der Erkenntnisobjekte erreichen oder die Dinge in ihrer Ursprünglichkeit und Eigentlichkeit entdecken zu können, müssen wir uns doch stets eine Grundannahme vergegenwärtigen, die seit Kant unhintergehbar zu sein scheint: Unsere Erkenntnis bezieht sich nicht auf die Dinge, sondern die Dinge, wie wir sie anschauen, beziehen sich auf unsere Erkenntnis (und das, was wir selbst in sie legen).
Diese Anschauungen wiederum machen wir uns größtenteils in der Gestalt kommunikativ vermittelter Zeichen verfügbar – also mit Hilfe der natürlichen Sprache. DerVorstellung einer unabhängig von der Sprache existierenden Realität, die lediglich durch Sprache abgebildet wird, steht die hier vertretene Auffassung konträr gegenüber, der zufolge die sprachlichen Mittel als eine spezifische und kulturell geprägte Wahrnehmungsfolie uns Deutungsrahmen bei der Wirklichkeitskonstitution vorgeben, in denen wir die Input-Daten (z.B. Sprach- und Bildzeichen) erfassen und verarbeiten (Gardt 2007). Dadurch rückt die erkenntnisformende Kraft sprachlicher Mittel in das Zentrum der Aufmerksamkeit [5].
⠀ Deklination des Substantivs. Phonetik mit Plural und Artikel. URL: https://www.verbformen.de/deklination/substantive/?w=bild
⠀ Sprachbild. Wortbedeutung. URL: https://www.wortbedeutung.info/Sprachbild/
⠀ Sprachliches Bild. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Sprachliches_Bild
⠀ Wie Sprache unser Denken beeinflusst – Wie Sprache und Persönlichkeit zusammenhängen. URL: https://bfkm-halle.de/content/Sprache_und_Persoenlichkeit
⠀ Ekkehard Felder. Sprache – das Tor zur Welt!? Perspektiven und Tendenzen in sprachlichen Äußerungen. https://www.gs.uni-heidelberg.de/md/neuphil/gs/sprache02/felder/felder-s_13-58-sprache-das_tor_zur_welt.pdf