Zitat
Ein Zitat ist das Wiedergeben etwas Gesagten, Geschriebenen oder Geschaffenen. Beispielsweise bei wissenschaftlichen Arbeiten musst du diese Zitate kennzeichnen. Dabei wird zwischen einem direkten Zitat und einem indirekten Zitat unterschieden. [2]
1. Anführung (Kleinzitat) einzelner Stellen a) eines Werkes nach Veröffentlichung in einem selbstständigen Sprachwerk; b) eines Werkes der Musik nach Erscheinen in einem selbstständigen Werk der Musik. [3]
2. Aufnahme (Großzitat) einzelner Werke nach dem Erscheinen in ein selbstständiges wissenschaftliches Werk zur Erläuterung des Inhalts. [3]
Die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe des Zitats ist in einem durch den Zweck gebotenen Umfang unentgeltlich zulässig.
Ein Zitat ist die wörtliche Wiederholung dessen, was schon einmal jemand gesagt oder aufgeschrieben hat. Den Vorgang, ein Zitat zu verwenden, nennt man „zitieren“.
Zitate werden oft genutzt, wenn die eigene Aussage oder Meinung veranschaulicht, bekräftigt oder durch den Bezug auf wissenschaftliche Quellen bewiesen werden soll. In Kunst und Literatur dient ein Zitat vor allem der Durchbrechung oder Vertiefung eines Stils oder Themas.
Ein Zitat kann eine Wendung, ein Satz, Vers, aber auch längerer Abschnitt sein, der aus einem schon vorhandenen Text irgendeines Autors stammt oder auch aus der mündlichen Rede einer anderen Person.
Beim mündlichen, vor allem aber schriftlichen Zitieren ist es wichtig, den Namen des Verfassers, die Quelle, also der Titel des Textes oder Buches, und manchmal sogar die genaue Textstelle mit Seitenangabe zu nennen. Das geschieht vor allem in Fachbüchern oder Aufsätzen durch spezielle Hinweise wie Fußnoten, Anmerkungen oder Literaturhinweise.
Diese Angaben sind wichtig, damit derjenige, der Zitate verwendet, sich nicht selbst als der Verfasser des Satzes oder Textes ausgibt. Wenn Zitate heimlich verwendet werden, also ohne, dass man sie als Zitat erkennbar macht, spricht man übrigens von einem Plagiat. Ein Plagiat ist also eine geklaute Idee. Wenn der Verfasser des originalen Textes das erfährt oder heraus bekommt, kann er allerdings gegen den Verfasser des Plagiats klagen. Dann muss ein Gericht entscheiden, ob die Idee tatsächlich geklaut oder einfach nur zufällig ähnlich ist.
Wenn man umgangssprachlich bekannte Sprüche, Reime oder Textstellen aus Gedichten und Geschichten zitiert, muss man die Quelle allerdings nicht angeben. Denn in diesem Fall sind die Zitate schon so vielen bekannt und so oft benutzt worden, dass sie in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind.
Zitate, die zu solchen bekannten, schon sprichwörtlichen Redewendungen geworden sind, nennt man „geflügelte Worte“. Dieser Begriff wurde aus dem Altgriechischen (épea pteróenta) übersetzt und tauchte das erste Mal in den Werken des griechischen Dichters Homer auf. Mit „geflügelten Worten“ waren Worte gemeint, die „auf Flügeln“ das Ohr des Hörers erreichten, also mündlich weit verbreitet wurden. [4]
1.Zitatformen
Direktes Zitat
Ein direktes Zitat ist wörtlich, unverfälscht und eins zu eins übernommen. Es steht in Anführungszeichen und muss eindeutig belegt sein. Auslassungen mit […] sind zulässig, sofern sie den Sinn des Zitats nicht entstellen oder verfälschen, ebenso wie Ergänzungen, wenn ein Satzteil in den eigenen Satz eingebaut werden soll. Achtung: Auch Rechtschreibfehler sollten übernommen werden, was allerdings nicht für die alte Rechtschreibung oder alte Quellen vor der Festlegung von orthografischen Regeln gilt. Nur gravierende Fehler sollten mit dem Vermerk “[sic!]” versehen werden. Manche Autoren und Verlage verwenden für Auslassungen auch runde Klammern (…), was jedoch nicht eindeutig ist. Sie könnten auch aus dem zitierten Text stammen. [5]
Indirektes Zitat
Ein indirektes Zitat gibt einen anderen Text der Sache nach wieder, ohne den genauen Wortlaut aufzurufen. Üblicherweise wird es durch einen Konjunktiv (bzw. die indirekte Rede) gekennzeichnet. Es heißt dann etwa: Müller argumentiert, es sei nicht nachvollziehbar, warum X von Y verdrängt wurde. Zum Konjunktiv siehe unten. Solche indirekten Zitate müssen zwingend mit den entsprechenden Angaben belegt werden. Ihre Referenzierung unterscheidet sich von direkten Zitaten durch ein “vgl.”, was für “vergleiche” steht. Manchmal wird zur Angabe indirekter Zitate auch “siehe” verwendet. Das ist möglich, aber eher ungewöhnlich. Wer, in einer Fußnote etwa, auf weitere Bücher oder Texte verweisen will, kann dies mit “vgl. auch” oder mit “siehe auch” lösen. Wie immer ist die Einheitlichkeit der Zitierweise wichtig. [5]
Sinngemäßes Zitat
Soll sich der eigene Text auf einen ganzen Argumentationsgang, auf eine Theorie oder Methode beziehen, kann das mithilfe von sinngemäßen Zitaten geschehen. Ist eine Theorie etwa auf eine konkrete Person zurückzuführen, kann die Angabe des Namens ausreichen (… kann die Dekonstruktion (Jacques Derrida) als Methode dies und jenes erklären …). In anderen Fällen muss das Werk, in dem eine konkrete Gedankenabfolge publiziert wurde, angegeben werden (Dieses Panoptikum (Michel Foucault, Überwachen und Strafen, 1975) kann als Sinnbild für X verstanden werden … oder In Anlehnung an Sereno und Rayner (2003) werden diese Methoden kombiniert …). Auch hier bietet sich eine Literaturangabe mit “vgl.” an; sie ist aber nicht immer zwingend. Wird etwa ein Begriff aufgerufen, der in der jeweiligen Disziplin zum selbstverständlichen Standard zählt, muss dies nicht unbedingt sein. Beispiel: Eine “Beobachtung zweiter Ordnung” (Luhmann) hilft, … Allerdings unterscheiden sich die Fächerkulturen. “Strengere” Disziplinen könnten eine solche Angabe als Fehler werten, für andere ist es völlig legitim. [5]
2. Anführungszeichen
Jede wörtliche Übernahme muss entsprechend gekennzeichnet sein, außer es handelt sich um nur ein Wort. Wenn das einmal eingeführt und einem Autor oder einer Autorin zugewiesen ist (etwa Paradigma → Thomas S. Kuhn), kann es ohne Anführungszeichen verwendet werden.
Wenn in der Passage, die wörtlich zitiert wird, bereits Anführungszeichen stehen, werden diese in einfache Anführungszeichen („wörtl. Zitat, Anführungszeichen im Zitat‘ wörtl. Zitat“) überführt, um sie eindeutig kenntlich zu machen.
Oft werden einfach Anführungszeichen dazu verwendet, saloppe oder ironische Begriffe hervorzuheben oder sich von forschen Formulierungen des eigenen Textes vorsichtig zu distanzieren. Das ist zwar nicht per se falsch, sollte jedoch sparsam oder besser gar nicht eingesetzt werden, weil es oft Verwirrung stiftet. (Wenn man sich von einer zu saloppen oder forschen Formulierung absetzen möchte, sollte man im Zweifelsfall ohnehin einen anderen Begriff finden.)
3. Seitenangaben
Ist ein Zitat auf einer Seite, bleibt die Sache einfach. Geht das Zitat oder die sinngemäße Übernahme über eine Seite hinaus, greift die Angabe “f.” bzw. “ff.”: Ein f steht für “folgende” und meint exakt die nächste Seite. S. 12f. heißt also Seite 12 und 13. Die Angabe ff. dagegen verweist auf die folgenden Seiten (“fortfolgende”) und ist daher recht unpräzise. Sinnvoll ist sie etwa, wenn ein allgemeiner Verweis aufgerufen wird, beispielsweise Autor X redet ab Seite 15 und dann noch eine Weile über den Sachverhalt Y. Präziser ist es, eine genau Seitenangabe zu machen: Vgl. Müller 2012, S. 15–19. Man sollte jedoch “ff.” und eine präzise Seitenangabe nicht mischen. Entweder das eine oder das andere. [5]
Steht f. oder ff. am Satzende (etwa am Ende einer Fußnote) ohne Klammern, folgt kein weiterer Punkt (Dies argumentiert auch Müller 2012, S. 15ff.), da sonst zwei Punkte nacheinander stehen. [5]
4. Konjunktiv
Der Konjunktiv I ist zwar ein probates Mittel, Aussagen anderer im eigenen Text zu verbauen, ohne sie fälschlich als die eigenen auszugeben. Mitunter stiftet er aber Verwirrung, vor allem dann, wenn seine konkrete Form etwa mit dem Konjunktiv II oder dem Präteritum identisch ist. Zudem ist der Konjunktiv auf Dauer eine Belastung für den Lesefluss, was es durchaus zulässig erscheinen lässt, ihn mitunter zu umgehen. Voraussetzung dafür ist freilich, dass die Autorenschaft deutlich wird. Ein Satzanfang wie “Müller zeigt, dass” lässt keine Zweifel, dass hier ein indirektes Zitat bzw. eine inhaltliche Bezugnahme auf Müller zentral ist. Dann kann auch ein Indikativ folgen, wenn der Konjunktiv den Satz überaus kompliziert machte.
5. Fußnoten oder Inline-Zitation?
Grundsätzlich werden zwei Varianten unterschieden, Belege in den Text einzubauen. Entweder “inline”, das heißt in Klammern im Text (Müller 2012: S. 15) [5], oder in Fußnoten. Beides hat Vor- und Nachteile und ist vom Wissenschaftsstil abhängig. Die Variante in Klammern ist zum Beispiel für die Naturwissenschaften üblich, in den Geistes- und Sozialwissenschaften ist beides vertreten.
Fragen Sie bei Ihrem Institut bzw. ihrer Betreuerin oder ihrem Betreuer nach, ob es Vorgaben gibt. Haben Sie die Wahl, ist es wichtig, einen Stil konsequent anzuwenden.
6. “Zitiert in …”
Eine Passage, die in einer anderen Quelle zitiert wurde, wörtlich im eigenen Text wiederzugeben, ist ein Grenzfall. Mitunter sind (gerade alte oder fremdsprachige) Quellen schwer zu beschaffen, manchmal sogar unmöglich. Dann ist es durchaus legitim, Zitate aus anderen Büchern zu übernehmen. Es sollte jedoch der Einzel- bzw. Ausnahmefall sein und wird beispielsweise so ausgewiesen: Müller, zitiert in Schmidt (2012, S. 120). [5]
Wenn sich jedoch solche doppelten Zitate häufen, liegt der Verdacht nahe, dass ein ganzer Argumentationsgang aus einem Buch übernommen wurde, ohne sich die Mühe zu machen, auch andere Literatur heranzuziehen. Dies ist zwar nicht unbedingt ein Plagiat, aber auf jeden Fall schlechter wissenschaftlicher Stil. Wer beispielsweise etwas zu Habermas’ Theorie kommunikativen Handelns schreibt und fast durchgängig entsprechende Zitate aus einem anderen Buch sekundär zitiert, zeigt an, dass Habermas im Original ein zu harter Brocken war. Und Goethe nicht wenigstens aus einer Gesamtausgabe selbst zu zitieren und sich die Mühe zu machen, die entsprechenden Seiten anzugeben, sondern immer Goethe, zitiert in Müller zu schreiben, steht schlichtweg für Faulheit.
7. Standards
Hier einige Links zu Standards (vor allem für Inline-Zitationen), die von Verbänden herausgegeben werden:
Harvard Referencing Style
American Psychological Association (APA) Citation Style
American Medical Association (AMA) Citation Style
Bei Fußnotenzitationen gibt es noch mehr Variationen. Sofern Sie keine Vorgaben erfüllen müssen, ziehen Sie eine Ordnung konsequent durch; am besten eine, bei der die Verweise einfach und schnell zu finden sind. Angaben wie “A.a.0. FN 12” (das heißt, die Quelle wurde bereits “Am angegebenen Ort in Fußnote 12” ausgewiesen) sind zwar nicht falsch, aber sehr umständlich. Kurztitel machen das Lesen deutlich einfacher. [5]
⠀ Zitat. DUDEN Wörterbuch. – Ressource: https://www.duden.de/rechtschreibung/Zitat
⠀ Richtig Zitieren: Alle Zitierarten mit Beispielen. – Ressource: https://www.bachelorprint.de/richtig-zitieren/
⠀ Astrid Meckel. Zitat. – Ressource: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/zitat-46947
⠀ Was ist ein Zitat? – Ressource: https://www.rossipotti.de/inhalt/literaturlexikon/sachbegriffe/zitat.html
⠀ Zitationsregeln. – Ressource: https://home.uni-leipzig.de/schreibportal/zitationsregeln/