Thesaurus
Ordnen Sie mithilfe des Thesaurus Fachbegriffe ein und finden Sie Synonyme, Ober-, Unter- und verwandte Begriffe.
Ein Thesaurus ist eine geordnete Zusammenstellung von Begriffen eines Fachgebietes. Die Fachbegriffe werden gesammelt und in Beziehung gesetzt, d. h. es werden deutsche und englische Synonyme sowie Ober-, Unter- und verwandte Begriffe vernetzt.
Mit dem Thesaurus können Sie
• den Inhalt eines Literaturhinweises erschließen - die Schlagwörter beschreiben den Fokus des vorliegenden Beitrags,
• die richtigen Suchbegriffe für Ihr Thema finden - suchen Sie z. B. Literatur zum Thema Demenz, wissen aber nicht, ob Literatur zur Krankheit unter Demenz oder Alzheimer oder unter beiden Begriffen zu finden ist, können Sie im Thesaurus das in der Datenbank verzeichnete Schlagwort suchen und damit Ihre Literatursuche durchführen,
• die Anzahl der Treffer Ihrer Suche konkretisieren, wenn Sie zu viele Literaturhinweise erhalten,
• die Anzahl der Treffer Ihrer Suche erhöhen, wenn Sie nur sehr wenige Literaturhinweise erhalten, indem Sie deutsche oder englische Synonyme und Oberbegriffe einbeziehen.
Viele Datenbanken bieten den Zugriff auf einen fachspezifischen Thesaurus an:
o in der Datenbank WISO werden der Standard-Thesaurus Wirtschaft, der Thesaurus Sozialwissenschaften und der Thesaurus Psychologie (PDF) verwendet,
o in Econbiz der Standard-Thesaurus Wirtschaft,
o in der Datenbank Business Source Complete der Business Thesaurus,
o in GeroLit der DZI-Thesaurus.
Im Basel Register of Thesauri, Ontologies & Classifications finden Sie eine Zusammenstellung von mehr als 2.795 Thesauri.
Beispiel: Thesaurus Sozialwissenschaften
Der Begriff Demenz hat das englische Synomym dementia, gehört zum großen Themenbereich (Oberbegriff) Krankheit und wird assoziiert mit dem Begriff Alterskrankheit (Verwandte Begriffe).
Beispiel: Einschränken der Suche in der Datenbank WISO
Suchen Sie Literatur zum Thema Armutsbekämpfung, erhalten Sie 11.357 Treffer. Fügen Sie das Schlagwort Umverteilung hinzu, werden Ihnen 159 Literaturhinweise angezeigt.
Beispiel: Übernahme von Begriffen aus dem Thesaurus in die Suche in der Datenbank WISO
In der für die Datenbank WISO aufgearbeiteten Version der Thesauri lassen sich die Schlagwörter bequem in die Suche übernehmen. [2]
Bedeutungen:
(in der Antike) Gebäude in einem Heiligtum (a) zur Aufbewahrung kostbarer Weihegaben; Schatzhaus
Herkunft
lateinisch thesaurus < griechisch thēsaurós
Titel wissenschaftlicher Sammelwerke, besonders großer Wörterbücher der alten Sprachen
alphabetisch und systematisch geordnete Sammlung von Wörtern eines bestimmten [Fach]bereichs
[allgemeinsprachliches] Wörterbuch der sinn- und sachverwandten Wörter
Herkunft
englisch thesaurus; vgl. 1.
Gebrauch
besonders EDV
https://www.duden.de/rechtschreibung/Thesaurus
Mit der Verwendung eines Thesaurus wird die Mehrdeutigkeit von Sprache reduziert, indem die einzelnen Begriffe durch ihre terminologische Verortung im Thesaurus eindeutig sind. Die genaue Verortung eines Begriffs wird durch die Beziehungen zwischen den Begriffen und ihren Bezeichnungen hergestellt. Eine klare hierarchische Ordnung wird durch die Verwendung von Unter- und Oberbegriffen vorgegeben, während die Verwendung von Synonymen ein Begriffsumfeld schaffen. Vorrangiges Ziel bei der Nutzung eines Thesaurus ist die Verbesserung der Dokumentation von Museumsobjekten und infolgedessen ein qualitätsvolleres Retrieval – sowohl institutionell wie auch museumsübergreifend in Internetportalen.
Gründe für die Verwendung von Thesauri
o konsistente Dokumentation, da nur Begriffe verwendet werden, die im Thesaurus enthalten sind
o Qualitätssicherung der Datenerfassung im Museum bzw. Museumsverbund, da terminologische Standardisierung und Verwendung von Normdaten
o terminologische Standardisierung führt zu höherer Präzision in der Recherche
o verlässlicher Datenaustauch von Objektdaten
o verlässliches Retrieval in institutionellen Datenbanken und spartenübergreifenden Kulturgutportalen
o Thesaurusbegriffe können zusätzlich mit Informationen angereichert werden - Begriffsdefinitionen, Quellenangaben oder Normdaten-Identnummern
o Instrument des Indexierungssystems
Wo liegen die Probleme?
• Uneindeutigkeit der natürlichen Sprache führt zu Terminologieproblem
• Bezeichnungen und Begriffe stehen meist nicht in eindeutiger Beziehung zueinander
• Benennungsvielfalt (Synonymie) z.B.: Photographie = Lichtbild, Aufnahme, Foto
• Bedeutungsvielfalt
• Homonymie (griech. ‚Gleichnamigkeit')
• Polysemie (griech. ‚Vieldeutigkeit') z.B.: Pferd = Tier ; Pferd = Turngerät
Lösung: Vorzugsbegriffe (Deskriptoren) bestimmen.
Merkmale eines Thesaurus
Begriff vs. Bezeichnung
Ein Thesaurusbegriff soll treffend den Inhalt, die Bedeutung, die Referenz, das Signifikat beschreiben und bildet so die Vorzugsbenennung - Deskriptor - aus der Vielzahl an Bezeichnungen für ein Objekt, die in der Sprache vorkommen.
Terminologische Kontrolle
• Durch die terminologische Kontrolle soll die Mehrdeutigkeit der Sprache aufgelöst werden und die losen Bezeichnungen in eine kontrollierte Struktur gebracht werden.
• Synonymkontrolle
• mehrere Bezeichungen werden zu einer begrifflichen Einheit zusammengefasst
• Polysemkontrolle
• Bezeichnungen, die mehrere begriffliche Einheiten beinhalten, werden aufgeteilt
• Zerlegungskontrolle
Ein Thesaurus im Bereich der Information und Dokumentation ist eine geordnete Zusammenstellung von Begriffen und ihren (vorwiegend natürlichsprachigen) Bezeichnungen, die in einem Dokumentationsgebiet zum Indexieren, Speichern und Wiederauffinden dient. Begriff meint die gedankliche Vorstellung, die sich mit einem Wort verbindet und nicht identisch mit der (individuellen) Bezeichnung ist: z.B. kann die Vorstellung von einer Katze durch die Bezeichnungen Katze, cat, Stubentiger, Felis silvestris catus ausgedrückt werden. a) Begriffe und Bezeichnungen werden eindeutig aufeinander bezogen (terminologische Kontrolle), indem
o Synonyme möglichst vollständig erfasst werden,
o Homonyme und Polyseme besonders gekennzeichnet werden,
o für jeden Begriff eine Bezeichnung (Vorzugsbenennung, Begriffsnummer oder Notation) festgelegt wird, die den Begriff eindeutig vertritt.
b) Beziehungen zwischen Begriffen (repräsentiert durch ihre Bezeichnungen) werden dargestellt. [3]
Etymologie
Thesaurus m. ‘Schatzhaus, Wissensschatz, Vollständigkeit beanspruchende wissenschaftliche Wortsammlung’, Übernahme (16. Jh., zunächst in lat. Flexion Thesauri Plur. in dt. Texte) von lat. thēsaurus, griech. thēsaurós (ϑησαυρός) ‘Schatz(haus), Vorrat(skammer), Speicher, Fundgrube’ (s. Tresor). Davon abgeleitet thesaurieren Vb. ‘in einen Thesaurus, eine Sammlung aufnehmen und aufbewahren’; vgl. kirchenlat. thēsaurizāre, griech. thēsaurízein (ϑησαυρίζειν) ‘Schätze (an)sammeln, aufhäufen, speichern’.
Beispiele:
Volumen umfasst dieser Thesaurus eines selbstbelichteten Lebens, viele Korrespondenzbände kommen hinzu, zwei weithin beachtete Bücher über das Leben der schottischen Highlander.
Die zu Monika Rincks 50. Geburtstag von ihr und Daniela Seel, der dichtenden Verlegerin des Kookbooks‑Verlages, edierte Sammlung von Essays, Gedichten, Kurzprosa sowie einer Fortführung des 1996 eröffneten Begriffsstudios dürfte der zurzeit umfassendste Thesaurus des Nachdenkens über Dichtung sein, den es in einem großen deutschen Verlag gibt.
Die Papiere bilden die Arbeitsgrundlage für das umfassendste Wörterbuch der lateinischen Sprache, den Thesaurus Linguae Latinae. Im Jahr 1894 überzeugten ein paar wissbegierige Latinisten die deutsche Regierung von der Notwendigkeit eines solchen Wörterbuchs. Die Initiatoren veranschlagten damals sehr optimistisch 15 Jahre für ihr Projekt. Heute, nach 123 Jahren, ist der Thesaurus erst zu etwa zwei Dritteln fertig. Diese Zeitspanne ergibt erst Sinn, wenn man das Ziel des Vorhabens begreift. Das Schatzhaus der lateinischen Sprache will keine Übersetzungen liefern und keine einfachen Antworten. Stattdessen, so der Anspruch, sollen alle Wörter aus allen lateinischen Texten aller Autoren erklärt und ihre Bedeutungswandlung beschrieben werden.
Mit der Entwicklung haben wir bereits im Jahr 2002 angefangen und bauten im ersten Anlauf den Algorithmus und den ersten Thesaurus, also eine Wortschatzdatenbank.
Diels hat vor Jahren in einer meisterlichen kleinen Monographie die Geschichte des Wortes elementum gegeben, als einen Musterartikel für den großen lateinischen Thesaurus.
Kollokationen:
in Koordination: Thesaurus und Rechtschreibprüfung, Rechtschreibhilfe, Wörterbuch
Beispiele:
Auch ein englischer Thesaurus (Synonym‑Wörterbuch) ist vorhanden, der aber überhaupt nicht erweiter‑ oder änderbar ist.
Insgesamt liefert der Thesaurus sechzehn Bedeutungsfelder mit Synonymen wie Knochenarbeit, Tiefe oder Kreuz, die keine oder teilweise Synonyme zueinander sind. Das Beispiel zeigt, dass wir uns bewusst sein müssen, was das Wort, das wir ersetzen möchten, tatsächlich bedeutet. Nur dann können wir aus dem Angebot des Thesaurus das passende Synonym auswählen.
Auch [die nicht kommerzielle Bürosoftware] LibreOffice enthält einen Writer. Damit schreibt man Texte, Serienbriefe, Memos, Etiketten, Visitenkarten oder Bücher. Man kann auch Tabellen ergänzen sowie Inhalts‑ und Literaturverzeichnisse, Fuss‑ oder Kopfnoten verfassen. Es gibt die Rechtschreibprüfung, Silbentrennung, Thesaurus, Autokorrektur sowie zahlreiche Dokumentvorlagen.
Von den technischen Möglichkeiten her sollte es in naher Zukunft möglich sein, wesentlich bessere und umfangreichere Rechtschreibwörterbücher und Thesauren auf PCs einzusetzen. [4]
⠀ Deklination des Substantivs Phonetik mit Plural und Artikel. – Adresse von der Ressource: https://www.verbformen.de/deklination/substantive/?w=Thesaurus
⠀ Was ist ein Thesaurus? – Adresse von der Ressource: https://www.wiso.uni-hamburg.de/bibliothek/ueber-die-bibliothek/neues-aus-der-bibliothek/recherchetipps/nachricht18-023-recherchetipp43.html
⠀ Was ist ein Thesaurus? // BSZ-Wiki. – Adresse von der Ressource: https://wiki.bsz-bw.de/pages/viewpage.action?pageId=4886630
⠀ Thesaurus // Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute. – Adresse von der Ressource: https://www.dwds.de/wb/Thesaurus