Phonetik
Phonetik ist die Wissenschaft vom Sprachschall, seiner Erzeugung durch den Sprecher und seiner Verarbeitung durch den Hörer, wobei die Gesamtheit der physikalischen, physiologischen und psychischen Prozesse der menschlichen Kommunikation mittels gesprochener Sprache zu berücksichtigen ist. Die traditionelle Bestimmung der Phonetik als der Wissenschaft von den Sprachlauten ist im Hinblick auf die moderne phonetische Forschung zu eng.
Phonetik ist die Wissenschaft vom Sprachschall, seiner Erzeugung durch den Sprecher und seiner Verarbeitung durch den Hörer, wobei die Gesamtheit der physikalischen, physiologischen und psychischen Prozesse der menschlichen Kommunikation mittels gesprochener Sprache zu berücksichtigen ist. Die traditionelle Bestimmung der Phonetik als der Wissenschaft von den Sprachlauten ist im Hinblick auf die moderne phonetische Forschung zu eng.
Es werden folgende Phonetikzweige unterschieden:
o artikulatorische Phonetik,
o akustische Phonetik,
o perzeptive Phonetik,
o physiologische Phonetik,
o funktionale Phonetik.
o Artikulatorische Phonetik
Grundlage für die Arbeitsweisen im Rahmen der artikulatorischen Phonetik ist der Umgang mit der so genannten IPA-Tabelle (Internationales Phonetisches Alphabet).
Die Bildung von Lauten nennt man Artikulation. Von daher hat diese Richtung der Phonetik ihren Namen. Folgende Bereiche des Körpers sind bei der Lautbildung wichtig:
der Mund- und Rachenraum (Zähne, Lippen, Zunge),
die Nase,
die Stimmbänder,
die Lungen.
Die Stimmbänder erzeugen durch Schwingung Laute. Sie befinden sich im Kehlkopf, der eine Ventilfunktion für den Luftstrom besitzt. Die Lungen tragen zur Lautbildung bei, indem sie einen Luftstrom erzeugen. Bei Vokalen schwingen die Stimmbänder immer. Eine Ausnahme bildet das Flüstern, hierbei tendiert die Schwingung der Stimmbänder gegen Null.
Um einen Laut vollständig klassifizieren zu können, sind Angaben zur Artikulationsstelle, Art und Weise der Artikulation sowie zur Sonorität (Klangfülle eines Lautes, Grad der Stimmhaftigkeit) notwendig.
Akustische Phonetik
Die akustische Phonetik untersucht Sprachlaute unter dem Aspekt der Lautübertragung. Ihr Gegenstand ist die physikalisch-akustische Struktur von Sprachlauten. Im Vergleich zur artikulatorischen Phonetik ist die akustische Phonetik eine relativ junge Disziplin. Das liegt an der Tatsache, dass die für dieses Fach notwendigen technischen Hilfsmittel, wie z. B. Spektrographen, auch erst in neuerer Zeit entwickelt wurden. In diesem Bereich werden Laute über ihre physikalischen Eigenschaften, unter anderem ihre Frequenz, klassifiziert. Hinsichtlich der maschinellen Verarbeitung gesprochener Sprache gewinnt die akustische Phonetik zunehmend an Bedeutung. Da Maschinen weder über die Sprechwerkzeuge (Kehlkopf, Zunge, Zähne usw.) noch über ein menschliches Gehör und die mit der Wahrnehmung von Lauten verbundenen Empfindungen verfügen (Zischlaut, Schnalzlaut usw.), ist die physische Seite der Lautschallwellen in diesem Zusammenhang besonders wichtig.
Perzeptive Phonetik
Die perzeptive Phonetik untersucht die anatomischen und neuro-physiologischen Prozesse bei der Wahrnehmung von Sprachlauten. Dieses Teilgebiet der Phonetik beschäftigt sich zum einen mit der für die Lautwahrnehmung relevanten Anatomie des Gehörs, zum anderen mit der Dekodierung oder dem Verstehen und Verarbeiten des Wahrgenommenen im Gehirn. Individuelle Wahrnehmung und subjektive Lautempfindung bestimmter Laute sind keine gute Basis für die Klassifikation von Sprachlauten.
Physiologische Phonetik
Die physiologische Phonetik untersucht vor allem die Vorgänge, die die Artikulationsorgane steuern (sofern sie einer Untersuchung überhaupt zugänglich sind), sowie die Vorgänge, die der Signalverarbeitung beim Hören dienen. In diesen Bereich fallen auch Untersuchungen über die Atmung und die Stimmlippen, soweit sie unmittelbar mit der Schallerzeugung zusammenhängen, und über den Mechanismus des Mittel- und Innenohres, soweit das phonetisch von Belang ist. Wenn Störungen des Sprech- oder Hörvorganges Gegenstand der Untersuchung sind, wird auch auf Kenntnisse der Biologie und Kybernetik, der Psychoakustik, Anatomie, aber auch der Pathologie zugegriffen.
Funktionale Phonetik
Die funktionale Phonetik (auch Phonologie genannt) untersucht die Gliederung des Sprachschalls und der Sprachwahrnehmung, soweit sie für die einzelnen Sprachen spezifisch ist. In erster Linie ist dabei an das System der Phoneme und eine Funktion in einer einzelnen Sprache, aber beispielsweise auch an Sprechpausen, Wortbetonung, Satzmelodie, Verschleifen von Silben, Frageintonation und vieles andere mehr zu denken. Solche Gliederungen rühren her von der sprachlichen oder kommunikativen Funktion, die der Sprechschall und seine Wahrnehmung im System einer Sprache zu erfüllen haben. Die funktionalen Zusammenhänge im phonetischen Material und die Systeme funktionaler Einrichtungen sind daher nicht rein aus akustischen Analysen oder aus qualitativen Untersuchungen des wahrgenommenen Schalls ableitbar. Sie sind Ergebnisse der Erforschung der einzelsprachlichen, systemgebundenen Eigenschaften in den phonetischen Erscheinungen. [2]
Der Begriff „Phonetik“ wird im Rahmen der alltagsintegrierten Sprachbildung und Sprachbeobachtung häufig verwendet. So findet man im Sprachbeobachtungsverfahren BaSiK die „phonetisch-phonologischen Kompetenzen“, beim Spracherwerb gibt es die „phonetische Entwicklung“ und man spricht davon, ob ein Laut „phonetisch erworben“ wurde und spricht vom sog. „phonetischen Inventar“, bei der Verschriftlichung der Lautsprache gibt es die „phonetische Umschrift“ (Lautschrift) bzw. das internationale „phonetische Alphabet“, es gibt spezifische Sprachfördermaßnahmen, um die „phonetische Entwicklung“ zu unterstützen und beim Schriftspracherwerb in der Grundschule spricht man von „phonetischer Schreibweise“ in der alphabetischen Phase.
Aber mit was genau befasst sich die Phonetik?
Was ist der Untersuchungsgegenstand der Phonetik?
Die Phonetik ist eine eigenständige, interdisziplinäre wissenschaftliche Disziplin, in welche Aspekte der Linguistik, Neurologie, Physik, Mathematik, Anatomie und Physiologie hineinspielen. Der Untersuchungsgegenstand der Phonetik ist das Phon (= der Sprachlaut) (von altgriechisch ‚fonos‘ = tönend, zur Stimme gehörend).
Im Rahmen der alltagsintegrierten Sprachbildung ist vor allem die artikulatorische Phonetik interessant.
Die artikulatorische Phonetik beschäftigt sich mit der Bildung von Sprachlauten, also mit der Sprachlautproduktion. Die artikulatorische Phonetik stellt sich die Frage, wie genau die einzelnen Sprachlaute produziert, also gebildet werden.
Beispiel 1: Schauen wir uns einmal den m-Laut etwas genauer an. Bei der Produktion des m-Lautes liegen die Lippen aufeinander, mit dem Kehlkopf wird Stimme produziert und die Ausatemluft strömt durch die Nase. Daher beschreibt die artikulatorische Phonetik den m-Laut folgendermaßen: ein bilabial gebildeter (ein mit beiden Lippen gebildeter), stimmhafter (es wird Stimme eingesetzt) Nasal (die Luft entweicht bei der Lautproduktion durch die Nase und nicht, wie bei den meisten anderen Lauten, durch den Mund) – ein bilabialer, stimmhafter Nasal.
Beispiel 2: Betrachten wir jetzt den f-Laut etwas näher. Bei der Produktion dieses Lautes liegt die Unterlippe an den oberen Zähnen, beim f-Laut wird keine Stimme produziert und durch die Lautproduktion entsteht ein reibendes Geräusch. Daher bezeichnet die artikulatorische Phonetik den f-Laut als: labiodentalen (labio= Lippe, dentaler=an den Zähnen), stimmlosen (ohne Stimmproduktion) Frikativ (Reibelaut): ein labiodentaler, stimmloser Frikativ.
Die einzelnen Sprachen haben unterschiedliche Laute und auch unterschiedliche Anzahlen von Sprachlauten.
Insgesamt hat man 652 unterschiedliche Konsonanten und 269 unterschiedliche Vokale in den Sprachen der Welt gezählt. Diese werden von der Phonetik alle genau beschrieben.
Selbstverständlich werden bei keiner Sprache alle Laute verwendet.
Im Deutschen gibt es (je nach Zählweise) etwa 43 Sprachlaute.
Im Englischen existieren 44 Sprachlaute.
Das Russische weist (je nach Zählweise) 37-46 Sprachlaute auf.
Die Sprache mit den meisten Sprachlauten ist Khoisan, eine Bantusprache, die unter anderem in der Kalahari-Wüste gesprochen wird. Hier gibt es 122 verschiedene Konsonanten und etwa 30 verschiedene Vokale; insgesamt also über 150 verschiedene Laute.
Die Sprache mit den wenigsten Sprachlauten ist Rotokas, eine Sprache, die auf Papua-Neuguinea gesprochen wird und nur 6 Konsonanten und 5 Vokale, insgesamt also 11 Laute hat.
Auch Hawaiianisch hat nur wenige Sprachlaute: insgesamt 13.
Lautinventar (phonetisches Inventar)
Das phonetische Inventar gibt an, in welchem Alter welche Laute produziert werden können, und zwar unabhängig davon, ob sie verwendet werden. (Ob der entsprechende Laut, der grundsätzlich produziert werden kann, dann auch verwendet wird, ist eine Frage der Phonologie und nicht der Phonetik. Vgl.: Phonologische Prozesse)
Für das Deutsche lassen sich für den phonetischen Erwerb der einzelnen Laute folgende Altersangaben machen (Angaben in Buchstaben und nicht in phonetischer Umschrift):
1;6 – 1;11: m, n, b, d, t
2;0 – 2;5: p, f, w, l
2;6 – 2;11: g, k, h, r, ch2 (der weiter hinten gebildete ch-Laut wie in „Bach“ oder „Buch“)
2;6 – 2;11: s-Laute (stimmhaft und stimmlos; werden in diesem Alter häufig an oder zwischen den Zähnen realisiert, also „gelispelt“)
3;0 – 3;5: j, ng
4;0 – 4;5: ch1 (der weiter vorne gebildete ch-Laut wie in „ich“ oder „echt“)
4;6 – 4;11: sch-Laut
Zu unterscheiden ist die Phonetik von der Phonologie. Beide Fachdisziplinen beschäftigen sich mit den Sprachlauten: Der Wortbaustein „Phon“ steht für „Laut“ bzw. „Sprachlaut“. Die Phonetik befasst sich allerdings mit der Lautproduktion (Lautbildung), wohingegen sich die Phonologie mit der Lautverwendung beschäftigt. Ein Laut kann daher phonetisch erworben sein, d.h. er kann produziert werden, aber der Laut wird vielleicht nicht verwendet.
Beispiel: Viele Kinder verwenden anstelle des k-Lautes den t-Laut; aus „Käse“ wird „Täse“ und aus „Kind“ wird „Tind“. Diese Kinder weisen also einen phonologischen Prozess auf, der in der physiologischen („normalen“) Sprachentwicklung bei vielen Kindern auftritt. Fordert man die Kinder mit diesem phonologischen Prozess nun auf, den k-Laut einzeln zu produzieren, gelingt dies den meisten Kindern. Das heißt, dass der k-Laut phonetisch durchaus bereits erworben wurde – der Laut kann produziert werden – aber der Laut wird aufgrund des phonologischen Prozesses nicht verwendet. Wenn ein Kind statt „Käse“ „Täse“ sagt und statt „Kind“ „Tind“ ist dies meistens ein Phänomen auf der Ebene der Phonologie (Lautverwendung) und nicht auf der Ebene der Phonetik (Lautproduktion). [3]
Der Unterschied zwischen Phonetik und Phonologie: Was ist Phonologie?
Phonetik und Phonologie beschäftigen sich beide mit dem Thema Aussprache. Diese zwei Bereiche der Linguistik musst du aber voneinander unterscheiden. Phonologie untersucht die Funktion von Sprachlauten in einer Sprache. Durch verschiedene Laute kannst du die Bedeutung von Wörtern verändern. Nehmen wir zum Beispiel das deutsche Wort “Land”. Du ersetzt den Laut /l/ durch den Laut /h/. So entsteht das Wort “Hand”. Indem du einen Laut austauschst, erhälst du eine neue Bedeutung. Das ist das Interesse der Phonologie.
In der Phonetik spielt die Bedeutung von Lauten dagegen keine Rolle. Wichtig ist, wie phonetische Laute produziert, übertragen und wahrgenommen werden. Wenn du einen Laut mehrmals aussprichst, klingt er aus der Sicht dieser Sprachwissenschaft nie komplett gleich. Es gibt immer einen Unterschied. Manchmal ist er so klein, dass wir ihn ohne die Hilfe der Physik nicht hören würden. Betonung, Geschwindigkeit beim Sprechen oder Dialekt können Einfluss auf unsere Aussprache nehmen.
Was ist eine phonetische Lautschrift?
Bei vielen Wörtern im Deutschen erkennst du die Aussprache nicht einfach an der Schreibweise. So wird das /ch/ in den Wörtern “Milch”, “Dach” oder “Chips” jeweils gleich geschrieben. Gesprochen wird es aber unterschiedlich. An dieser Stelle hilft dir die Lautschrift weiter. Hinter jedem Wort in deinem Wörterbuch stehen eckige Klammern. Darin ist die Lautschrift. Sie zeigt dir, wie du einzelne Laute eines Wortes aussprichst. Die Laute findest du im internationalen phonetischen Alphabet, kurz IPA. Hier sind alle Laute aufgelistet, die in den Sprachen dieser Welt vorkommen. Das IPA-System ist beim Lernen einer fremden Sprache sehr nützlich. Wenn du die phonetische Schrift lesen kannst, lernst du damit die richtige Aussprache von Wörtern.
Phonetische Schreibweise: die phonetische Transkription
Es erfordert ein wenig Übung, die Lautschrift richtig zu lesen. Schwieriger ist es, diese Lautschrift selbst zu schreiben. Wenn du die Aussprache von Wörtern in Lautschrift schreibst, nennt sich das phonetisch schreiben. Du benutzt eckige Klammern und verwendest die Laute des IPA Systems. Beispielsweise sieht das Wort “Phonetik” in der Lautschrift so aus: [foˈneːtɪk]. Das Zeichen ˈ gibt an, dass die nachfolgende Silbe betont ist. Der Doppelpunkt zeigt an, dass der vorherige Vokal lang gesprochen wird. [4]
Das Anliegen der Phonetik ist die Erforschung aller lautlichen Aspekte der sprachlichen Kommunikation, d.h. des menschlichen Sprechens und Hörens. Sie kann dabei von vielen praktischen Fragestellungen des alltäglichen Lebens ausgehen, wie z.B.
Woran liegt es, dass eine bekannte Person nach wenigen Worten auch ohne Namensnennung über Telefon wiedererkannt wird? Lässt sich diese Alltagserfahrung objektivieren und systematisch zur Stimmenidentifikation in forensischem Kontext einsetzen?
Was kennzeichnet die regionale oder nationale Sprechweise, d.h. woran erkennt man im allgemein sofort den Schleswig-Holsteiner oder Bayern bzw. den Deutschsprechenden Ausländer (oder noch genauer: den Engländer, Amerikaner, Franzosen, Italiener, Türken etc.)? Lässt sich auch hier das intuitive Wissen des "Mannes auf der Straße" systematisieren und in effektive Methoden zur Aussprachekorrektur in Mutter- und Fremdsprache umsetzen?
Wie prägen sich pathologische Sprechweisen der unterschiedlichsten Art (Stammeln, Poltern, Stottern, Gaumenspaltensprache etc.) lautlich und stimmlich aus? Welche Möglichkeiten der phonetischen Korrektur gibt es?
Warum haben Gehörlose so große Schwierigkeiten in Laut- und Stimmbildung, und warum sind sie so schwer zu verstehen?
Welches sind die Beziehungen zwischen Laut und Schrift, wie wird letztere produktiv und rezeptiv erworben, und welche Probleme treten dabei auf (Legasthenie)?
Wie drücken sich vorübergehende oder langanhaltende psychische Zustände (Emotionen, Erregung, Depression etc.) im Sprechen aus? An welchen lautlichen und stimmlichen Auffälligkeiten kann man sie diagnostizieren?
Wie werden Einstellungen zwischen Gesprächspartnern lautlich und stimmlich signalisiert? Oft beruht ja die Wirkung, die ein Sprecher auf seine Umgebung ausübt, nicht auf dem, was er sagt, sondern wie er es sagt: "Der Ton macht die Musik".
Lässt sich die Fähigkeit des Menschen, eine oder mehrere Sprachen zu sprechen und zu verstehen, auch durch Automaten nachbilden? Warum klingen `sprechende Computer' noch immer wie Roboter und nicht völlig wie Menschen?
Die aufgeführten Fragen erwachsen nicht nur aus der Alltagserfahrung, sondern sind auch zentral in einer Reihe von Berufsfeldern: forensische Sachverständige, Sprecherzieher, Fremdsprachenlehrer, Sprachheilpädagogen, Logopäden, klinische Psychologen/Psychiater, Sozialpsychologen, Nachrichtentechniker und Informatiker auf dem Gebiet der Sprachverarbeitung. Dies einzelnen Berufsfelder werden weiter unten näher vorgestellt. Von Phonetikern werden Antworten auf solche Fragen erwartet. Um sie geben zu können, müssen sie wissen, wie Sprache erzeugt, übertragen und wahrgenommen wird. Folglich ergeben sich drei Teilgebiete der Phonetik:
Spracherzeugung – die physiologischen Voraussetzungen (Nerven, Muskeln, Atmung) für die Artikulation von Sprachlauten und die Bewegungsabläufe der Sprechorgane;
Sprachakustik – die Umsetzung solcher artikulatorischen Vorgänge in akustische Schwingungen und ihre Übertragung zum Ohr des Hörers;
Sprachwahrnehmung – die Verarbeitung von Sprachsignalen durch Gehör und Gehirn des menschlichen Hörers.
Gegenstand aller drei Teilgebiete ist mithin die gesprochene Sprache. Dabei werden folgende Fragen gestellt:
o Was haben alle Sprachen (d.h. das menschliche Sprechen schlechthin) gemeinsam? - universelle Aspekte
o Was kennzeichnet bzw. unterscheidet einzelne Sprachen und Dialekte, wie z.B. Hochdeutsch, Niederdeutsch, Schweizerdeutsch, Chinesisch? - sprachspezifische Aspekte
o Welche phonetischen Merkmale charakterisieren das Individuum? - sprecherspezifische Aspekte
Phonetiker beschäftigen sich demnach mit wesentlich mehr als mit der Umsetzung von Wörtern in Lautschrift. Die wissenschaftliche Disziplin "Phonetik" vereinigt qualitativ beschreibende geisteswissenschaftliche mit quantitativ messenden naturwissenschaftlichen Methoden. Sie ist interdisziplinär ausgerichtet und hat Verbindungen zu den Fächern der modernen Sprachen, der Linguistik, der Psychologie, der Informatik, der Physik, der Nachrichtentechnik, der Physiologie, der Sprachheilkunde.
Anwendungen und Tätigkeitsfelder
֍ Beschreibung von Sprachen: Systematische Analyse der Lautstruktur von Sprachen; Lautschrift (IPA) in den Wörterbüchern; Aussprachewörterbücher; elektronische Wörterbücher mit akustischer Ausgabe; Entwicklung von Schriftsystemen und Transliteration.
֍ Sprachtechnologie: Interaktion zwischen Menschen und Maschine durch gesprochene Sprache:
o Sprachsynthese (sprechende Maschinen)
o Automatische Spracherkennung (hörende Maschinen)
o Sprecherkennung und Identifizierung
Störschalltechnik; Ausfilterung von Störschall als Vorstufe für Spracherkennung.
֍ Unterricht: Ausspracheunterricht im Fremdsprachenerwerb, in der Gehörlosenpädagogik und in der Logopädie.
֍ Sprachtherapie: Wissenschaftliche Unterstützung von Sprachtherapeuten, Logopäden, Klinischen Linguisten, Phoniatern und Entwicklung entsprechender Geräte.
֍ Forensische Phonetik: Identifizierung von Sprechern bei kriminellen Akten anhand von Stimm- und Spracheigenschaften.
Was macht man im Studium der Phonetik?
Wie die meisten Studiengänge gliedert man das Studium in einen "ersten Studienabschnitt" (auch Grundstudium), den man mit der Zwischenprüfung abschließt, und einen "zweiten Studienabschnitt" (auch Hauptstudium), der mit der Magisterprüfung beendet wird.
Im Grundstudium geht es darum, die Grundlagen des Faches kennen zu lernen und sich mit den Geflogenheiten des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut zu machen. Im Hauptstudium werden die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten weiter vertieft und in selbstständigen Arbeiten angewendet.
Hören und Artikulieren
Es ist klar, dass es in den Sprachen und Dialekten der Welt eine Vielzahl an Lauten gibt, die in einzelnen, insbesondere bekannten europäischen Sprachen nicht immer vorkommen. Im Studium wird das Gehör so trainiert, dass man mit der Zeit imstande ist, die unterschiedlichsten Laute und lautlichen Nuancen der Sprachen der Welt herauszuhören, zu produzieren, zu beschreiben und Symbolen zuzuordnen (Transkribieren). Dazu dienen die Artikulations- , Transkriptions- und Hörübungen (ATH). [5]
⠀ Deklination des Substantivs Phonetik mit Plural und Artikel. – Adresse von der Ressource: https://www.verbformen.de/deklination/substantive/?w=Phonetik
⠀ Lernhelfer. Schülerlexikon. – Adresse von der Ressource: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch/artikel/phonetik
⠀ Alltagsintegrierte Sprachbildung. Online- und Präsenzseminare Udo Elfert. – Adresse von der Ressource: https://sprachbildung.net/was-ist-phonetik/
⠀ Dein Sprachkoach. – Adresse von der Ressource: https://dein-sprachcoach.de/phonetik-lautschrift/
⠀ Institut für Phonetik und digitale Sprachverarbeitung. – Adresse von der Ressource: http://www.ipds.uni-kiel.de/lehre/wasndasei.de.html