Kommentar
Bedeutungen
Zusatz[werk] mit Erläuterungen und kritischen Anmerkungen zu einem Gesetzeswerk, einer Dichtung, wissenschaftlichen Ausgabe o. Ä.
BEISPIELE
ein Kommentar zur Bibel, zum Grundgesetz
im Kommentar nachschlagen
eine kritische Werkausgabe mit ausführlichem Kommentar
kritische Stellungnahme zu einem aktuellen Ereignis oder Thema (in Presse, Rundfunk o. Ä.)
BEISPIELE
ein politischer, wirtschaftlicher Kommentar
nach den Nachrichten folgt der Kommentar
kein Kommentar! (ich lehne eine [offizielle] Stellungnahme ab)
persönliche Anmerkung
BEISPIELE
er würdigte diese Bemerkung keines Kommentars
Kommentar überflüssig!
Synonyme zu Kommentar
Beitrag, Kolumne, Kritik, Meinungsbeitrag
Kommentar teilt der Autor seine persönliche, wertende Meinung mit. Das heißt, in einem Kommentar machst du dir selbst Gedanken zu einem Thema. Meist beziehst du dich in diesem Kommentar auf ein aktuelles und gesellschaftlich relevantes Thema. Ein Kommentar ist immer klar als solcher gekennzeichnet, der Autor wird am Ende des Kommentars genannt.
Definition: Kommentar
Ein Kommentar ist ein meinungsbildender, journalistischer Text, indem der Autor Anmerkungen zu einem bestimmten Thema oder einer Nachricht macht. Der Autor bezieht also persönlich Stellung, was die Kernaussage des Textes ist.
Gut zu wissen
Commentarius (lateinisch) bedeutet übersetzt Notiz, Tagebuch oder Denkschrift. [2]
Was ist ein Kommentar?
Kommentar kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Anmerkung, Erläuterung, Interpretation (commentarius = Notizbuch).
Der Begriff wurde im 18. Jahrhundert eingedeutscht. Das Verb dazu, kommentieren, lat. commentari, wurde bereits im 17. Jahrhundert eingedeutscht und steht für Stellung nehmen, einen Text mit erläuternden und kritischen Anmerkungen versehen, politische, kulturelle u. a. Ereignisse erläutern, besprechen.
Im Unterschied zur Nachricht oder zum Bericht ist der Kommentar eine meinungsäußernde, literarisch-journalistische Textart, die wertend und erläuternd zu einem aktuellen Sachverhalt, Ereignis oder Thema (subjektiv) Stellung nimmt ohne zwingend wie bei der Reportage „vor Ort“ sein zu müssen. Häufig versieht der/die Autor/in seinen/ihren Text mit einem Bildkommentar (Zeichnung, Fotografie, Film etc.) um die Wirkung bzw. Absicht zu erhöhen oder auch abzuschwächen. Der Konsument sollte sich zwar mit der Kommentarmeinung auseinandersetzen und zu einer Position gelangen, kann aber durch den Stil des Textes sowie die Auswahl des Bildmaterials beeinflusst werden. Der/die Verfasser/in des Kommentars verfolgt das Ziel, Hintergründe aufzudecken und zu bewerten. Dazu ist es nötig, gründlich zu recherchieren (nachzuforschen) sowie Fragen zu stellen und auszuwerten, sie einzuordnen und zu beurteilen. Somit sehen Kommentare zum gleichen Sachverhalt in der Tendenz häufig verschieden aus, da sie individuell unterschiedlich geprägt sind bzw. eine bestimmte Wirkung verfolgen.
Arten von Kommentaren
Der Kommentar sollte zum Nachdenken animieren, kritisieren, zweifeln, aufrütteln oder appellieren. Hierzu verwendet man bestimmte Arten von Kommentaren, die in den Medien in der Regel an gleichbleibender Stelle abgedruckt oder gesendet werden. Dazu gehören insbesondere der
Leitartikel zu einem zentralen Thema an zentraler Stelle, die Glosse als witzig-ironische Randbemerkung, das Feuilleton (hier werden häufig scheinbar nebensächliche Sachverhalte durch überraschende Betrachtungsweisen erhellt) und der Tageskommentar, der auf ein aktuellesThema bezogen weniger polemisch verfasst ist.
Die Kommentare unterscheiden sich somit nicht nur in ihrem Textvolumen und der Druckspalte/dem Sendeplatz, sondern ebenso durch sprachliche und stilistische Besonderheiten. Insgesamt erscheint der Kommentar anschaulich-expressiv, ausdrucksvoll. Somit verwendet man häufig emotional gefärbte Wörter und Wortfolgen, Vergleiche, Bilder, Ausrufe sowie Ironie, Satire, Humor. [3]
Als Kommentar wird eine meinungsbildende und journalistische Textsorte bezeichnet, wobei auch die Sammlung von Anmerkungen zu einem literarischen Text unter diesem Begriff gefasst wird sowie eine persönliche Anmerkung zu einem beliebigen Thema. Diese Verwendungen werden nachfolgend erklärt, wobei der Schwerpunkt auf der journalistischen Textsorte liegt. Diese geht oftmals auf ein aktuelles Ereignis ein und ist eine persönliche Stellungnahme des Autors. Eine Sonderform ist die Kolumne. Der Begriff leitet sich aus dem Lateinischen ab (commentarius) und lässt sich in etwa mit Notizen, Tagebuch oder auch Denkschrift übersetzen. Demnach verrät die Überschrift also, worum es grundsätzlich geht: das Notieren eigener Gedanken zu einem beliebigen Thema. Demzufolge meinte das Wort bei den Römern ursprünglich ein Notizbuch oder Schreibheft, das als Gedächtnisstütze diente (griech. Hypomnema).
Hinweis: Im Nachfolgenden wird der Aufbau und die Merkmale des journalistischen Kommentars erläutert und anschließend auf die weiteren Bedeutungen des Begriffs eingegangen, wobei der Schwerpunkt auf den Kommentar als Anmerkung zu einem literarischen Werk gelegt wird.
Merkmale und Aufbau des Kommentars
Innerhalb der journalistischen Textsorten gehört der Kommentar zu den meinungsbetonten Texten und ähnelt insofern der Glosse. Der Kommentar teilt sich vornehmlich in die Sonderformen Leitartikel und Kolumne. Der Leitartikel ist meist auf der Titelseite zu finden und ist ein besonders herausgestellter Meinungsartikel und ist meist neben den wichtigsten Meldungen einer Zeitung platziert.
Der Leitartikel spiegelt allerdings immer die Meinung eines Redakteurs, meist des Chefredakteurs, wider und ist eben keine aktuelle Nachricht, sondern gewissermaßen Ansichtssache. Alles, was einen Nachrichtenwert hat, kann Inhalt eines solchen Kommentars sein. Wichtig ist aber, dass das Thema eine Meinungsäußerung provoziert und öffentliches Interesse am Thema besteht, wobei der Kommentar den Blickwinkel ändern soll.
Aufbau eines Kommentars
o Die Überschrift ist kurz und prägnant, oft reißerisch und soll den Leser zum Lesen animieren.
o These, um Kontakt zum Leser aufzubauen. Umso mehr Widerstand seitens der Leserschaft zu erwarten ist, umso effektiver ist sie auch.
o Zusammenfassung der Nachricht oder des Sachverhalts auf die sich der Kommentar bezieht. Hierfür werden nur wenige Zeilen beansprucht, die aber wichtig sind, um den Leser ins Thema zu bringen.
o Argumentation des Autors für seine Sichtweise. Sie verdeutlicht den Standpunkt des Redakteurs.
o Wiederlegung gegnerischer Argumente, wenn nötig → Argumenttypen.
o Schluss, wobei die anfängliche These aufgegriffen wird und die Folgerungen, Forderungen oder Mahnungen, die sich aus der Argumentation ergeben haben, dargelegt werden.
o Der Name des Kommentators steht grundsätzlich am Ende des Beitrags.
Unterschied: Kommentar, Glosse, Kolumne und Nachricht
Die journalistischen Textsorten sind meist sehr schwierig voneinander zu unterscheiden. Das liegt darin begründet, dass sie sich in zahlreichen Merkmalen ähneln und beinahe deckungsgleich sind. Deshalb möchten wir Ihnen an dieser Stelle einige Textarten vorstellen, die dem Kommentar sehr ähneln, sich allerdings von ihm abgrenzen lassen. Und zwar Glosse, Kolumne und Nachricht.
Die Nachricht sollte objektive Sachverhalte darstellen, ist aktuell und enthält Informationen. Nachrichten beantworten die W-Fragen und dürfen in keinem Fall die persönliche Meinung des Autors beinhalten. Sie sind kurz und schnörkellos und sollen klar angeben, worum es geht. Das Wichtigste steht am Anfang.
Der Kommentar ist eine klar meinungsäußernde Darstellungsform. Nachrichten werden im Kommentar kommentiert, also sprachlich bewertet, wobei eine Stellungnahme stets inbegriffen ist. Der Kommentar erfordert eine eigene Meinung, aber auch ein Fazit, also eine Schlussfolgerung, und ist klar formuliert. Kritiken und Rezensionen sind beispielsweise Sonderformen des Kommentars.
Die Kolumne ist gewissermaßen eine Sonderform des Kommentars. Kolumnen erscheinen regelmäßig und sind meist vom selben Autor verfasst. Hier erzählt der Autor eine Geschichte, die häufig in der Ich-Form verfasst ist. Die Kolumne ist ein Meinungsbeitrag, muss sich aber nicht auf eine Nachricht beziehen.
Die Glosse unterscheidet sich im Wesentlich insofern, als dass die enerseits das aktuelle Geschehen zum Gegenstand hat, dabei ironisch und sarkastisch ist und in jedem Fall eine Meinung transportieren kann. Sie ist andererseits stilistisch hochwertig und zeichnet sich weiterhin durch ein hohe Fachwissen in Bezug auf den glossierten Gegenstand aus.
Kommentar als Zusatzbemerkung
Wie eingangs beschrieben hat der Begriff weitere Bedeutungen, auch wenn zumeist die journalistische Textsorte gemeint ist. Ist das Wort synonym für eine persönliche Anmerkung zu einem Sachverhalt und kann außerdem ein Zusatzwerk mit Erläuterungen sowie kritischen Anmerkungen zu einem Gesetzeswerk, einer Dichtung oder wissenschaftlichen Arbeit meinen.
Der literaturwissenschaftliche Kommentar soll dem Leser das Erschließen des Textes ermöglichen und stellt normalerweise einen Überblick der Wirkungs-, Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte eines Textes dar. Diese Erläuterungen finden sich im sogenannten Überblickskommentar, wohingegen der Stellenkommentar Auskunft über verwendete Namen, Begriffe, Fremdwörter und Zitate gibt.
Die Aufgaben eines solchen Kommentars hängen von der jeweiligen Leserschaft und deren Wissen ab. Ist das Ganze für Schüler konzipiert, finden sich an dieser Stelle in der Regel Erläuterungen schwieriger Wörter, um Unklarheiten vorzubeugen. Ist die vermutete Zielgruppe eher in der Wissenschaft anzusiedeln, ist meist die Rezeptionsgeschichte des kommentierten Werkes relevanter und Gegenstand der Abhandlung.
⠀ Deklination des Substantivs. – Adresse von der Ressource: https://www.verbformen.de/deklination/substantive/?w=Kommentar
⠀ Was ist ein Kommentar? // Studienkreis. – Adresse von der Ressource: https://www.studienkreis.de/deutsch/kommentar-definition-merkmale/
⠀ Kommentar // Lernhelfer.de. – Adresse von der Ressource: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/kommentar
⠀ Kommentar // Wortwuchs. – Adresse von der Ressource: https://wortwuchs.net/kommentar/