Information
1. Begriff: Derjenige Anteil einer Nachricht, der für den Empfänger einen Wert besitzt. Durch Informationen werden beim Wirtschaftssubjekt bestehende Wahrscheinlichkeitsurteile bez. entscheidungsrelevanter Daten oder Ereignisse (z.B. Tauschmöglichkeiten oder technische Innovationen) verändert.
2. Merkmale: a) Eine Information kann als immaterielles Gut charakterisiert werden, das i.d.R. auch bei mehrfacher Nutzung nicht verbraucht wird. Informationskäufer erhalten eine, meist zu geringen Grenzkosten herstellbare, Kopie der Information, können aber die Rechte der Informationsnutzung in vollem Umfang erwerben. Als wirtschaftliches Tauschobjekt i.e.S. ist deshalb nicht die Information selbst, sondern das Recht, sie zu nutzen, zu betrachten (Verfügungsrechte).
b) Informationen zeichnen sich des Weiteren dadurch aus, dass sie (v.a. angesichts neuerer Informations- und Kommunikationstechniken) extrem schnell und preiswert transportierbar sind.
c) Wegen der erwähnten Eigenschaften treten bei der Produktion und Distribution von Informationsprodukten erhebliche Economies of Scale auf. [2]
Der Begriff der Information kristallisiert sich seit einigen Jahrzehnten als ein ähnlich grundlegender Begriff heraus, wie das die Begriffe Energie und Materie schon seit langem als Basis jeder Naturwissenschaft geworden sind. Dabei steht der Begriff Information an der Grenze zwischen den Naturwissenschaften und den Geisteswissenschaften und er kann vielleicht helfen, Gräben, die sich zwischen diesen Wissenschaftsbereichen aufgetan haben, zu überbrücken. Norbert Wiener, der Begründer der Kybernetik, hat dies auf den Punkt gebracht, als er sagte: „Information ist Information, weder Materie noch Energie. Kein Materialismus, der dies nicht berücksichtigt, kann heute überleben.“
Der Begriff Information scheint eine ähnliche Vereinheitlichung der Anschauungen zu bringen, wie sie der Begriff der Energie für die Physik des 19.Jahrhunderts gebracht hat. Allerdings müssen dazu noch einige Ungereimtheiten und Unklarheiten bereinigt werden, die im Begriff Information stecken. Vor allem der semantische Aspekt der Information, also die Bedeutung von Information, bereitet noch erhebliche Verständnisprobleme. Die Bedeutung von Information ergibt sich meist erst durch die Betrachtung des jeweiligen Zusammenhanges. Sie kann oft durch die Frage – Bedeutung für wen oder für was? – geklärt werden.
Bedeutsame Information ist immer nichtzufällige Information. Zufällige Informationssequenzen sind bis auf Ihre Länge oder Ausdehnung bedeutungslos, im menschlichen Sinne sind sie geistlos. Deswegen ist die Unterscheidung zwischen Zufallsinformation und geordneter Information die erste und wichtigste Unterteilung im großen Reich der Informationen.
Information ist etwas anderes als Energie und Materie. Es ist eine Eigenschaft von Energie oder Materie. Betrachten wir zunächst das Wortfeld zum Thema Information und vergleichen es mit dem Wortfeld Energie und Materie.
Wortfeld zum Thema Information:
Form, Muster, Struktur
räumliche Strukturen z.B. Kristalle
zeitliche Strukturen z.B. Rhythmen
hierarchische Strukturen
Bildinformation
Toninformation
Sprachinformation
genetische Information
Geist in Nervensystemen
Zufallssequenz – nicht zufällige Sequenz
Ordnung – Unordnung
Entropie – Negentropie
Beschreibbarkeit
Komplexität
Kurze Definitionen von Information
o In jeder Art von Struktur oder Muster von Materie oder Energie steckt Information.
o Information ist eine räumliche oder zeitliche Folge physikalischer Signale, die mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten oder Häufigkeiten auftreten.
o Alles, was man als Folge von 0 und 1 darstellen kann, ist Information
o Information ist Gewinn an Wissen
o Information ist beseitigte Ungewißheit
o Information = Nachricht; Auskunft; Belehrung, Aufklärung.
o Information = sich zusammensetzende Mitteilung, die beim Empfänger ein bestimmtes Verhalten bewirkt.
o Zufallsinformation ist weitgehend bedeutungslos. Geist und Bedeutung findet sich nur in nichtzufälligen Strukturen und Informationssequenzen.
o Information ist eine ganz besondere Entität des Seins. Sie ist weder Materie noch ist sie Energie, beide dienen lediglich als Träger von Information. Wenn ich Materie oder Energie weitergebe, dann besitze ich nachher die entsprechende Menge an Materie oder Energie weniger. Gebe ich aber Information weiter, dann kann ich sie nachher immer noch haben. Man kann Information beliebig vervielfältigen, ohne weitere Information aufnehmen zu müssen. [3]
Der Informationsbegriff in der Alltagssprache
Das Wort Information stammt aus dem Lateinischen, wo informatio die Bedeutung von Unterricht, Unterweisung oder Belehrung hatte. Im mittelalterlichen Latein tritt die Bedeutung Untersuchung oder Erkundung hinzu sowie in der scholastischen Philosophie der Prozeß der Gestaltung der Materie durch die Form. In deutschen Wörterbüchern findet sich „Information“ erst ab dem frühen 19. Jahrhundert – und auch dann eher selten. Jedenfalls hatte es im Deutschen seinerzeit folgende 3 Grundbedeutungen: a) Unterweisung, b) Erkundung, Untersuchung und c) Auskunft, Bericht, Zeugnis (Pörksen 1988).
Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts ist dann ein Bedeutungswandel bzw. eine Konzentration auf eine bestimmte Bedeutung zu verzeichnen: „Information“ bezeichnet heute in der Alltagssprache weniger einen Vorgang – das Informieren, das In-Kenntnis-setzen –, sondern eher das Objekt, das beim Informieren bzw. Informiertwerden übertragen bzw. erworben wird: eine Nachricht, die für den Empfänger eine neue Kenntnis darstellt. Eine Information ist demnach ein Stück Wissen, das auf irgendeine Weise gewonnen oder übermittelt wurde und das gegebenenfalls wieder kommuniziert werden kann.
Beschränken wir uns auf sprachlich fassbares Wissen, dann besteht Information aus Begriffen, die weiter zu Aussagen oder auch Anweisungen (Instruktionen) verbunden sind. Information hat damit eine Bedeutung im semantischen Sinne (vgl. Infobox 1), und im Falle von Aussagewissen ist sie zudem wahr oder falsch, so dass hier Information von Fehlinformation unterschieden werden kann.
Begriffs- und Aussagewissen kann in Form von Symbolen (konventionelle Zeichen) repräsentiert werden, die bei menschlichen Sprachen zu Wörtern und Sätzen organisiert sind. Da Symbole und Symbolsequenzen keine Begriffe und Aussagen sind, sondern nur stellvertretend für jene stehen, sind sie auch nur indirekt Bedeutungsträger. Ihre Bedeutung muss erst vom (Gehirn des) Leser(s) oder Hörer(s), der die jeweiligen Regeln der Symbolisierung kennt, (re)konstruiert werden.
In der Alltagssprache werden aber auch Gegenstände als informativ bzw. als Informationsträger angesehen, die keine Symbole enthalten, sondern lediglich natürliche Zeichen (Anzeichen, Indikatoren, Indizien). So kann man sagen, ein Kuchen „enthalte“ Information über seine Backform; ein Fußabdruck Informationen über den Organismus, der ihn verursacht hat; ein Thermometer Information über die Umgebungstemperatur; und Blutspritzer an der Wand mögen für den Gerichtsmediziner Information über den Tathergang „enthalten“. Natürlich ist hier keine absichtsvolle Verschlüsselung von Wissen in Form von Symbolen im Spiel. Vielmehr können wir aufgrund von gesetzmäßigen Beziehungen bestimmter Eigenschaften der beteiligten Dinge, wie etwa deren Form, von beobachtbaren Eigenschaften Rückschlüsse auf andere, vor allem unbeobachtete oder unbeobachtbare Eigenschaften desselben oder eines anderen Objekts ziehen und so neues Wissen gewinnen. Information in diesem Sinne mag also dem Wissensgewinn dienen, stellt aber selbst kein Wissen dar – ein Fußabdruck enthält keine Begriffe, Aussagen oder Anweisungen! – und hat damit auch keine (semantische) Bedeutung. Vielmehr meint „Information“ hier so viel wie den Besitz einer spezifischen Struktur, die Eigenschaften anderer Objekte oder unbeobachtete (etwa vergangene) Eigenschaften desselben Objekts repräsentiert (Kary, 1990). Eine solche Repräsentation kann jedoch sowohl durch kausale wie zufällige Faktoren gestört sein. So kann ein Fußabdruck durch verschiedene Prozesse (etwa Eintrocknung) deformiert sein. Derartige Störungen beeinträchtigen unsere Rückschlüsse auf den unbeobachteten Sachverhalt, weshalb in solchen Fällen Begriffe wie Irrtum, Abweichung oder Rauschen ins Spiel kommen.
Das Wort „Information“ hat also bereits in der Alltagssprache 2 Bedeutungen: Es bezieht sich einmal auf die Eigenschaft bestimmter Objekte, eine spezifische Form oder Struktur zu besitzen – informiert zu sein –, die uns erlaubt, Wissen zu gewinnen; ein andermal auf ein Stück Wissen, das wir besitzen und mit Hilfe eigens strukturierter Objekte oder Prozesse (Symbole, Signale) übertragen können. [4]
Der Unterschied zwischen Daten, Information und Wissen
Um Datenwirtschaft zu verstehen, muss der Wert von Unternehmensdaten erkannt werden.
Hier eine kurze Einführung und Begriffserklärung:
Daten
Daten sind digital gespeicherte Begrifflichkeiten (Variablen), Beispiel: Telefonnummer 0176/123456.
Wenn Daten im Unternehmen nicht interpretiert werden können, sind sie wertlos.
Informationen
Informationen sind Daten, welche in einem bestimmten Kontext gespeichert werden, Beispiel: der Name eines Mitarbeiters im Unternehmen oder der Name eines Kunden im Auftrag XY usw.
Aber auch eine Person im Kontext der Netznutzung, Beispiel: Name, Facebook-Nutzer und Amazon-Kunde.
Daten, die in diesem Kontext vernetzt werden können Informationsbezüge schaffen, über die Algorithmen automatisierte Werbung sehr zielorientiert steuern können.
Informationen aus gezielter Datenvernetzung sind daher für viele Unternehmen wertvoll, weil sie dadurch die Bedürfnisse Ihrer Kunden erkennen können (Prinzip der Datenwirtschaft).
Wissen
Wissen entsteht aus Information und der Verknüpfung mit menschlichem Denken (über Reflexion und Deutung einer Sache), z.B. Erfahrungswerte im Umgang mit Kunden und Mitarbeiter.
Beispiel: ein hilfsbereiter Mitarbeiter, ein integerer Chef, ein aufstrebendes Unternehmen usw. Aber auch: die Expertise eines Unternehmens, Produktlinien, Kundenservice, Auftragswissen, Projektabläufe, betriebliche Organisation usw. Wissen ist unbezahlbar, aber auch die einzige Datenressource, die sich vermehrt, wenn sie geteilt wird.
Fazit: erst durch die Auseinandersetzung mit dem digitalen Produkt eines Unternehmen werden Daten zu Informationen und Wissen und sollten gemäß Ihres Wertes weiter eingesetzt, aber auch besonders geschützt werden. [5]
Das Verhältnis von Daten und Information
Die Begriffe Daten und Information werden sehr oft vermischt und im falschen Zusammenhang eingesetzt. Daher sollen nachfolgend ein paar Unterscheidungsmerkmale aufgeführt werden obwohl es nicht möglich ist strikt zwischen Daten und Information zu trennen:
• Semantische Aspekte (die Bedeutung) werden in Daten oft codiert, wobei diese Codes nach vorgängig vereinbarten Konventionen definiert und interpretiert werden müssen (z. B. Notenskala von 1 bis 6 mit der Konvention 6 = sehr gut).
• Information muss in der Regel zuerst aus Daten rekonstruiert oder abgeleitet werden. Dies geschieht in Bezug auf eine bestimmte Fragestellung. Ein Beispiel: Die Daten enthalten Angaben zu den Niederschlagsmengen in jedem Monat während der letzten zehn Jahre. Jemand möchte wissen, wieviel es im Durchschnitt während dem Monat Juli geregnet hat (über die letzten zehn Jahre). Somit ist die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Monat Juli der letzten zehn Jahre Information die die konkrete Fragestellung beantwortet. Aber die berechnete Durchschnittszahl ohne entsprechende Frage ist den Daten zuzuordnen.
• Daten enthalten in der Regel keine anwendungsrelevanten Aspekte (z. B. lassen sich aus den Koordinaten eines Grundstücks keine Informationen für unterschiedliche Anwendungen wie Steuern, Erschliessung, Überflutungsrisiken etc. ableiten).
Bei einem Brief in fremder Sprache erkennen wir zwar die strukturellen und syntaktischen Aspekte, d. h. die Abschnitte, Sätze und Wörter, nicht aber den Sinn des Geschriebenen.
Auch ein Schreiben in der eigenen Sprache kann nicht in jedem Fall als Information bezeichnet werden. Wir mögen zwar dessen Inhalt (term. Semantik) verstehen, wenn dieser für uns aber irrelevant oder uninteressant ist, dann fehlt der wichtige Aspekt des Nutzens. [6]
http://www.gitta.info/IntroToDBS/de/html/DefinOfTerms_dataAndInfo.html
⠀ Deklination des Substantivs Phonetik mit Plural und Artikel. – Adresse von der Ressource: https://www.verbformen.de/deklination/substantive/?w=Information
⠀ Was ist "Information"? // Galber Wirtschaftaslexikon. – Adresse von der Ressource: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/information-40528
⠀ Was ist Information? // MadEasy.de. – Adresse von der Ressource: https://www.madeasy.de/was-ist-information/
⠀ Ellen Langenstein. Der Unterschied zwischen Daten, Information und Wissen // Digital Leadership für Organisationen im Gesundheitswesen. – Adresse von der Ressource: https://www.informationsdienste-langenstein.de/2018/11/21/wissensgesellschaft-i-unterschie