Inversion
Eine Inversion ist eine Umkehrung. In der Sprache verstehst du darunter ein bestimmtes Stilmittel, bei dem die übliche Reihenfolge der Satzglieder vertauscht wird. [2]
Als Inversion wird allgemein die Umkehrung einer Sache bezeichnet, weshalb der Begriff sowohl in der Mathematik und auch zahlreichen Naturwissenschaften bestimmte Umkehrungen meint als auch in der Sprache als rhetorisches Stilmittel gebraucht wird. Die Inversion meint hier die Umstellung der üblichen und regelmäßigen Wortfolge eines Satzes. Insbesondere ist dabei die Umstellung von Subjekt und Prädikat gemeint. Die Inversion dient zur Hervorhebung eines Wortes und zur Verstärkung des Gesagten. Da es im Deutschen allerdings keine strikte Reihenfolge der Satzglieder gibt und die Wortstellung vom Gewicht der einzelnen Redeteile abhängt, ist es schwierig, eine Inversion zu erkennen und strittig, ob es sie im Deutschen überhaupt geben kann. Meist geht es somit um Auffälligkeiten (vgl. Anastrophe).
Das Wort geht auf das lateinische Nomen inversio zurück, das sich mit Umkehrung oder auch Umsetzung (der Wörter) übersetzen lässt. So verweist bereits die Übersetzung darauf, worum es grundsätzlich geht. Nämlich um eine Umkehrung [der üblichen Wortreihenfolge]. [3]
Einen der ersten Belege des Wortes in der angegebenen Schreibweise konnten wir im Werk Centvria IV. Variarvm Quæstionvm (1660) finden, darüber hinaus wird dieses Wort im Wörterbuch der hochdeutschen Mundart (1793) von Johann Christoph Adelung gebraucht. Es ist nicht auszuschließen, dass das Wort schon zuvor im Deutschen auftaucht.
Als Anastrophe wird eine Umkehrung der geläufigen Wortfolge bezeichnet. Man versteht unter dem Begriff also eine Figur, bei der abweichend von der üblichen grammatikalischen Wortstellung zwei zusammengehörende Wörter umgestellt werden. Folglich können die Begriffe Inversion und Anastrophe synonym gebraucht werden.
Es ist umstritten, ob es Inversionen im eigentlichen Sinn im Deutschen überhaupt geben kann, da es kein festes Wortstellungsschema gibt. Die Reihenfolge der Satzglieder hängt von der gewünschten Gewichtung ab. Folglich hängt es teils vom Leser ab, ob die jeweilige Umstellung so ungewöhnlich erscheint, dass er sie als Stilmittel deuten möchte.
In anderen Sprachen sind solche Inversionen deshalb einfacher zu finden. Diese basieren teils auf einer festen Abfolge der einzelnen Satzglieder. Werden diese bewusst umgestellt, kann dies als Stilfigur gedeutet oder als schlechter Sprachgebrauch gewertet werden.
Die Inversion kommt zumeist aus metrischen Gründen zum Einsatz oder weil ein Reimschema eingehalten werden soll. Darüber hinaus kann die Figur das Augenmerk auf einen bestimmten Satzteil lenken und somit die Aussage verstärken oder die Wichtigkeit eines Satzteils unterstreichen.
„Röslein rot“
„Tot ist der Feind.“
„Sing, unsterbliche Seele, der sündigen Menschen Erlösung.“
„Ihr Mann ist tot und läßt Sie grüßen.“ [3]
Inversion nennt man die Umkehrung der üblichen Wortstellung, meist Subjekt und Prädikat, um einen Begriff hervorzuheben. Häufig geschieht dies aus metrischen Gründen.
Es wird eine Bedeutungssteigerung erreicht.
Die Inversion (von lat. inverso = Umkehrung) in der Literatur ist eine rhetorische Figur.
Beispiele:
„Groß ist die Diana der Epheser“ (JOHANN WOLFGANG VON GOETHE)
„Röslein rot“ ... „Sah' ein Knab ein Röslein stehn" (JOHANN WOLFGANG VON GOETHE: Heidenröslein) [4]
„Des Sängers Fluch“ (LUDWIG UHLAND) [4]
In der Lyrik JOHANN WOLFGANG VON GOETHES Findet man zahlreiche Inversionen:
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
Groß ist die Diana der Epheser
Apostelgeschichte 19, 39
Zu Ephesus ein Goldschmied saß
In seiner Werkstatt, pochte,
So gut er konnt, ohn Unterlaß,
So zierlich ers vermochte.
Als Knab und Jüngling kniet er schon
Im Tempel vor der Göttin Thron
Und hatte den Gürtel unter den Brüsten,
Worin so manche Tiere nisten,
Zu Hause treulich nachgefeilt,
Wie's ihm der Vater zugeteilt;
Und leitete sein kunstreich Streben
In frommer Wirkung durch das Leben.
Da hört er denn auf einmal laut
Eines Gassenvolkes Windesbraut,
Als gäbs einen Gott so im Gehirn,
Da! hinter des Menschen alberner Stirn,
Der sei viel herrlicher als das Wesen,
An dem wir die Breite der Gottheit lesen.
Der alte Künstler horcht nur auf,
Lässt seinen Knaben auf den Markt den Lauf,
Feilt immer fort an Hirschen und Tieren,
Die seiner Gottheit Kniee zieren,
Und hofft, es könnte das Glück ihm walten,
Ihr Angesicht würdig zu gestalten.
Wills aber einer anders halten,
So mag er nach Belieben schalten;
Nur soll er nicht das Handwerk schänden,
Sonst wird er schlecht und schmählich enden.
(Goethe: Johann Wolfgang von: Berliner Ausgabe. Poetische Werke [Band 1–16], Band 1, Berlin: Aufbau, 1960 ff, S. 409-411.) [4]
⠀ Inversion. Deklination des Substantivs. – Ressource: https://www.verbformen.de/deklination/substantive/?w=Inversion
⠀ Inversion. – Ressource: https://studyflix.de/deutsch/inversion-3166
⠀ Inversion. Lernhelfer. – Ressource: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/inversion