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Electronic Multilingual Terminological Dictionary


Linguistik

Gender (Geschlecht)

Geschlechtsidentität des Menschen als soziale Kategorie (z. B. im Hinblick auf seine Selbstwahrnehmung, sein Selbstwertgefühl oder sein Rollenverhalten).
https://www.duden.de/rechtschreibung/Gender#grammatik

Gender – das ist mehr als die Unterscheidung zwischen Frau und Mann. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff? Eine erste Orientierung bietet unsere Medienseite.
Wer viele Texte schreibt und dabei aktiv alle Geschlechter miteinbeziehen möchte, stößt immer wieder auf Schwierigkeiten bei der Schreibweise oder einzelnen Formulierungen. Abhilfe verschafft das Online-Wörterbuch geschickt-gendern.de. Wie wäre es beispielsweise statt “Leser” mit der Alternative “Leserschaft”?
Die Website www.genderleicht.de ist ein Projekt des Journalistinnenbundes. Es gibt Medienschaffenden, aber auch allen anderen, die mit Sprache, Bild und Ton arbeiten, Impulse zu einer gendersensiblen Arbeitsweise.
https://www.stiftungen.org/themen/geschlechtergerechtigkeit/wer-wie-was-ist-gender.html

In der englischen Sprache wird seit Jahrhunderten zwischen biologischem Geschlecht (Sex) und grammatischem Geschlecht (Gender) unterschieden. Die Sexualwissenschaftler John Money und John Hampson adaptierten diese Begriffe im Kontext der medizinisch-psychiatrischen Diskussion um Transsexualität (1950er Jahre), in dessen Rahmen sie vor allem von Robert Stoller weiterentwickelt wurden. Mit Gender bezeichneten Money, Hampson und Stoller die Geschlechtsidentität und die Geschlechterrollen und mit Sex das biologische Geschlecht. In den 1970er Jahren wurde diese Unterscheidung von der zweiten Frauenbewegung aufgegriffen. Die Unterscheidung von Sex und Gender argumentiert die Trennung von biologischem Geschlecht und sozialen Zuschreibungen. Aussagen wie "Frauen sind technisch unbegabt und Männer können von Natur aus keine Hausarbeit machen" wird damit jede Argumentationsgrundlage entzogen.
Fokussiert Doing Gender auf die konkrete Interaktionssituation, so beschäftigt sich Performing Gender mit der diskursiven Einbettung der Interaktion und mit Sprache als besonderem Moment der Interaktion. Diese diskurstheoretische Herangehensweise konzentriert sich somit auf Sprache und Diskurs als Momente der Konstruktion von Gender. Judith Butler ist jene Theoretikerin, welche die Grundlagen für diese Herangehensweise erarbeitet hat. Sie bezieht sich in ihrem Diskursbegriff auf den französischen Philosophen Michel Foucault (1996). Danach sind Diskurse Systeme des Denkens und Sprechens und somit auch Orte der Konstruktion von Gender (Villa 2003). Diskurse bilden demnach einen Rahmen, in dem Wörter und Sprache ihre Bedeutungszuschreibungen erlangen und in dem gewisse Denk- und Ausdrucksweisen integriert sind. Andere werden ausgeschlossen. So ist es diskursabhängig, welche Geschlechtsidentitäten wahrgenommen und anerkannt werden und wie sie benannt werden.
Zur Frage nach der konkreten Konstruktion von Geschlecht bezieht sich Judith Butler auf John L. Austins (1985) Sprechakttheorie. Danach haben Sprechakte, also konkretes Sprechen von konkreten Personen, Handlungscharakter. Zum Beispiel erklärt eine Pfarrerin ein Paar zu Mann und Frau, ein Richter spricht ein Urteil oder eine Jury bestimmt die Nobelpreisträgerin des Jahres. Dementsprechend werden diese Sprechakte auch als "performative Sprechakte" bezeichnet (Austin 1979). Mit Hilfe dieser Theorie beschreibt Butler jedes Sprechen als performativen Sprechakt: Wir handeln durch unser Sprechen und konstruieren auf diese Weise Gender. Zum Beispiel: "Was machen Sie mit Ihrem Kind während des Kurses!?" Oder: "Herr Mustermann ist ein verantwortungsvoller Vater, er geht sogar in Karenz." Performative Sprechakte sind immer in Diskurse eingebettet und entwickeln unter bestimmten Bedingungen eine besondere Wirksamkeit.
https://erwachsenenbildung.at/themen/gender_mainstreaming/theoretische_hintergruende/geschlecht_und_gender.php

Geschlecht stellt in unserer Gesellschaft eine wirkmächtige Kategorie sozialer Ordnung und Ungleichheit dar, die mit anderen sozialen Kategorien wie zum Beispiel Alter, kulturelle Herkunft, Klasse, körperliche Befähigung oder sexuelle Orientierung in Beziehung steht. In der Wissenschaft wird diese wechselseitige Verschränkung sozialer Ungleichheitskategorien als Intersektionalität, in der globalen Wirtschaft als Diversity bezeichnet.
Was steckt theoretisch dahinter?
Geschlecht stellt in unserer Gesellschaft eine wirkmächtige Ordnungskategorie des Zusammenlebens dar: Das Geschlecht einer Person entscheidet über ihre soziale Rolle, regelt ihre soziale Beziehungen und gibt Darstellungs- und Verhaltensweisen sowie Tätigkeits- und Arbeitsbereiche vor. Damit bestimmt die Kategorie Geschlecht Zugangschancen zu sozialen und materiellen Ressourcen. Die hierarchische Geschlechterordnung beruht auf den Annahmen, dass sich Menschen klar in Frauen und Männer unterscheiden lassen und Frauen den Männern unterstellt sind. Dies wurde oft biologisch begründet und galt daher als unveränderbar. Die Geschlechterforschung hat diese Geschlechterordnung hingegen als ein gesellschaftlich hergestelltes, historisch stabilisiertes und damit veränderbares Herrschaftssystem nachgewiesen, das diskriminiert und ausschließt. Sie hat gezeigt, wie Geschlecht in Verbindung mit anderen sozialen Kategorien wie z.B. Alter, kulturelle Herkunft, soziale Klasse dazu benutzt wird, soziale Ungleichheiten zu legitimieren und aufrechtzuerhalten.
https://www.tu-braunschweig.de/gtm/was-ist-geschlecht

„Gender“ ist ein englisches Wort für Geschlecht. Genauer: für das soziale, das gelebte und gefühlte Geschlecht, im Unterschied zu „sex“, dem bei Geburt aufgrund körperlicher Merkmale zugewiesenen Geschlecht. Im Englischen gibt es also zwei Worte – „gender“ und „sex“ – wo es im Deutschen nur eines gibt, nämlich „Geschlecht“.
Der Begriff „Gender“ wird aber inzwischen auch im Deutschen genutzt: Immer dann, wenn es um das soziale Geschlecht und um Geschlechtsidentität (mehr dazu hier) geht. Das ist zum Beispiel wichtig für Wissenschaftler_innen, die untersuchen, was Geschlecht ist, wie es entsteht und wie es sich auf unser Zusammenleben und jede einzelne Person auswirkt. Deshalb ist von Gender auch viel in einem wissenschaftlichen Zusammenhang die Rede.
Wenn es um Gender geht, fallen häufig noch andere Begriffe, die miteinander vermischt werden, obwohl sie Unterschiedliches meinen. Zum Beispiel:
Gender Mainstreaming: der Versuch, die unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen und Männern in Politik und Verwaltung mitzudenken, damit niemand unfair behandelt wird
Gender Studies: die Wissenschaft, die die Bedeutung von Geschlecht für Politik, Kultur, etc. untersucht
Sexualpädagogik: die pädagogische Arbeit zu Sexualität mit jungen Menschen
https://genderdings.de/gender/

Geschlecht als „Analysekategorie“
Gender ist nicht nur ein strukturelles Element von Gesellschaft, sondern Gender ist auch ein analytisches Werkzeug, mit dem gesellschaftliche Verhältnisse untersucht werden können. Daher findet sich nicht selten der Begriff der „Analysekategorie“. Wird Gender als Analysekategorie genutzt, können vermeintlich geschlechtsneutrale Bereiche darauf befragt werden, in welcher Art und Weise Geschlecht konstruiert ist und welche Auswirkungen auf Lebenslagen von Frauen und Männern dies hat. So können verschiedene Dimensionen von Gender – Repräsentation, Lebensbedingungen, Ressourcen, Normen und Werte – sichtbar gemacht werden. Ein so erlangtes Gender-Wissen dient als Grundlage für gleichstellungspolitische Arbeit. In der Praxis sind Anregungen dafür 6/11 entwickelt worden, wie die Facharbeit oder ein Politikfeld sinnvoll analysiert werden können; dies sind z.B. die gleichstellungsorientierten Folgenabschätzungen in der Gesetzgebung oder andere Formen der Gender-Analyse.
http://www.genderkompetenz.info/w/files/gkompzpdf/gkompz_was_ist_gender.pdf

Quellen:

⠀ https://www.duden.de/rechtschreibung/Gender#grammatik

die Wortarten Substantiv
Одушевленное/неодушевленное abstrakt
Genger neutral
Singular
Nominativ das Gender
Genitiv des Genders
Dativ dem Gender
Akkusativ das Gender