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Electronic Multilingual Terminological Dictionary


Linguistik

Sprachliche Variation

1. das Variieren; Veränderung, Abwandlung
Beispiel:
dieses Prinzip der Baukunst hat einige Variationen erfahren
2. das Variierte, Abgewandelte
Beispiel:
Hüte, Jacken, Hemden in vielen, modischen Variationen
3. melodische, harmonische oder rhythmische Abwandlung eines Themas
Gebrauch
Musik
Beispiel:
Variationen über ein Thema, zu einem Volkslied
https://www.duden.de/rechtschreibung/Variation

Wie Menschen sprechen kann sehr unterschiedlich sein. Das kann sogar so weit gehen, dass wir uns nicht mehr verstehen können: Eine Schülerin in Berlin versteht möglicherweise die Oma einer Freundin aus Bayern nicht und die bayrische Oma versteht wiederum nicht, wenn die Berliner Schüler*innen mit ihren Freund*innen sprechen. Wenn Menschen unterschiedlich sprechen nennt man das sprachliche Variation. Die Sprachwissenschaft unterscheidet nach Coseriu (1970) verschiedene Arten sprachlicher Variation:
"[Es] können drei Arten mehr oder weniger tiefgreifender interner Unterschiede festgestellt werden: Unterschiede im geographischen Raum oder diatopische Unterschiede; Unterschiede zwischen den soziokulturellen Schichten der Sprachgesellschaft oder diastratische Unterschiede; und Unterschiede zwischen den Typen der Ausdrucksmodalität oder diaphasische Unterschiede […]."
https://www.osa.fu-berlin.de/sprache_und_gesellschaft/beispielaufgaben/sprachliche_variation/index.html

Variation liegt im Wesen des Gegenstandes der Linguistik. Dieser liegt ja primär nur in Form von Akten sprachlicher Kommunikation (‘parole’) vor. Bereits auf dieser Ebene herrscht Variation. Nicht deswegen, weil die Sprecher trivialerweise gelegentlich etwas Verschiedenes sagen; dafür interessieren sich ja andere Disziplinen. Sondern deswegen, weil die Prinzipien, nach welchen sie sprechen, die Strukturen und Muster, in denen sie es tun, variieren. Dies gilt bereits für die Äußerungen eines einzelnen Sprechers, der in ein und demselben Satz zwischen Synonymen oder phonetischen Realisierungen variieren kann. Bereits der Idiolekt, die “Sprache” eines einzelnen Menschen, ist eine Abstraktion über der sich in seinen Äußerungen manifestierenden Variation.
Das theoretische Problem besteht in folgendem: Der Gegenstandsbereich einer Wissenschaft präsentiert sich nicht in systematischer Form. Die Aufgabe der Wissenschaft ist es gerade, die Fülle der Phänomene für den Menschen theoretisch verständlich und praktisch bewältig bar zu machen (vgl. das Kapitel über theoretische Modelle). Um diesem Anspruch gerecht zu werden, kann die Wissenschaft nicht auf der Stufe stehenbleiben, auf der sich die Fülle der Erscheinungen präsentiert, und diese gleichsam nur wiedergeben.1 Wie also kann man die Information ohne Informationsverlust verdichten? Der Lösungsansatz besteht darin, zu prüfen, ob die scheinbare Buntheit nicht aus Prinzipien ableitbar ist. In dem Maße, in dem der Fall ist, lässt sich die Fülle der Phänomene ersetzen durch ein Prinzip, nach welchem sie geschaffen werden können. Man sucht also in der Variation die Invariante. Die Invariante ist nicht eine von den Varianten, sondern steht auf einer höheren Abstraktionsstufe. Sie umfasst ein Prinzip, das über der Variation herrscht.
Als Beispiel auf relativ harmloser Abstraktionsstufe sehe man die Verteilung der spanischen Nasalkonsonanten der verschiedenen Artikulationsstellen in präkonsonantaler Stellung.
https://www.christianlehmann.eu/ling/ling_theo/index.html?https://www.christianlehmann.eu/ling/ling_theo/variation.php

Sprache ist nicht starr und unveränderlich, sondern dynamisch und variantenreich. Wie unterscheidet sich das Deutsche vor 500 oder vor 1000 Jahren von unserer heutigen Sprache? Wie hat sich unser Sprachsystem bis heute gewandelt und wie wandeln sich andere Sprachen im Vergleich? Wie verändert sich unsere Sprache heute und inwiefern steht das in Beziehung zum historischen Sprachwandel? Warum verändert sich die Sprache überhaupt? Welche Besonderheiten weist das Deutsch verschiedener Regionen oder sozialer Gruppen auf? Wie unterscheiden sich beispielsweise verschiedene Dialekte voneinander und was hat das mit dem Wandel der Sprache und der Sprachgeschichte zu tun? Wie verhält sich die Variation innerhalb unserer Sprache zur typologischen Variation, also der Variation in den Sprachen der Welt? Was sagt uns das über generelle Regularitäten von Wandel und Variation und damit über Muster, Gesetzmäßigkeiten und Eigenschaften der menschlichen Sprache?
Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen wir uns an der Professur für Sprachwandel und sprachliche Variation. Ziel ist die Beschreibung und Erklärung des Wandels und der Variation des Deutschen vor dem Hintergrund sprachvergleichender und linguistisch-theoretischer Forschung. Dafür untersuchen wir zum Beispiel althochdeutsche, mittelhochdeutsche und frühneuhochdeutsche Texte oder auch Dialekte wie das Thüringische. Die Ergebnisse dieser Forschung sind auch für die Schule relevant. Daher befassen wir uns auch damit, wie man Schülerinnen und Schülern im Deutschunterricht spannende Einsichten zu Sprachwandel und sprachlicher Variation vermitteln kann.
https://www.gw.uni-jena.de/fakultaet/institut-fuer-germanistische-sprachwissenschaft/sprachwandel-und-sprachliche-variation

Quellen:

⠀ https://www.duden.de/rechtschreibung/Variation

die Wortarten Substantiv
Одушевленное/неодушевленное abstrakt
Genger feminin
Singular
Nominativ die Variation
Genitiv der Variation
Dativ der Variation
Akkusativ die Variation