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термінологічний словник

Electronic Multilingual Terminological Dictionary


Linguistik

Konfix

Aus einer Verkürzung oder Kurzform entstandenes, nicht selbstständiges Wortbildungselement (z. B. bio[logischer] Rhythmus = Biorhythmus)
https://www.duden.de/rechtschreibung/Konfix

Konfix ist ein Begriff aus der Sprachwissenschaft, genauer gesagt aus der linguistischen Morphologie und bezeichnet ein Morphem, das gleichzeitig den Status eines lexikalischen Morphems und die Eigenschaft eines gebundenen Morphems aufweist. Beispiele dafür finden sich besonders in Fremdwörtern, etwa die Wortbestandteile therm-, omni- oder -nom. Konfixe bilden Komposita (Thermometer) und Ableitungen (thermisch).
Das Konfix bio-, das in Konstruktionen wie Biologie oder Biorhythmus vorkommt, kann tatsächlich nicht alleine stehen. Daneben gibt es aber noch Bildungen wie Bio-Kaffee oder Biolandbau. Letzterer Fall leitet sich vom Wort biologisch ab und wurde zu Beginn ebenfalls als Konfix gebraucht. Durch die weite Verbreitung und häufige Benutzung des Begriffs verlor bio, mit der Bedeutung ‚unbelastet, naturbelassen‘, jedoch seinen reinen Konfixstatus, so dass dieses bio heute auch als alleinstehendes Wort verwendet werden kann, wie in „Ich kaufe nur bio“ oder „Ist der Kaffee auch wirklich bio?“
Eine Zeit lang galt der Konfixbegriff nicht als Kategorie, weil Bestandteile von Lehn- und Fremdwörtern in ihrem morphologischen Verhalten zu verschieden seien, als dass sie alle als Konfixe bezeichnet werden könnten. Als der Begriff in der deutschen Sprachwissenschaft Einzug hielt, setzte ein regelrechter „Konfixboom“ ein (Eisenberg 2011). Sämtliche nicht-native Einheiten wie Anglizismen zum Beispiel in deutschen Komposita wurden als Konfixe bezeichnet, sodass der Konfixbegriff als Vorschlag für eine morphologische Kategorie unbrauchbar wurde. Allerdings existieren zu viele fremde Bestandteile in der deutschen Morphologie, die nicht als Affixe gelten können. Sie sind keine Affixe und sie sind weder Wörter noch Kurzwörter. Allerdings sind sie produktiv. Für Donalies (Donalies 2009) sind es „Querlieger“. Mittlerweile bilden sie eine klar definierte Gruppe an sowohl gebundenen als auch basisfähigen Morphemen. Sie verhalten sich wie Stämme, tragen eine stabile lexikalische Bedeutung, sind nicht platzfest, nicht wortartgebunden und sind in der Regel produktiv vgl. phil, geo, fanat, bibli, log, thek in Geologe, Philologe, bibliophil, Bibliothek, fanatisch, geologisch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Konfix

Der Terminus Konfix, den Schmidt (1987) in die deutsche Wortbildung einführte und der von einigen Sprachwissenschaftlern sowohl als indigenes als auch exogenes und von den anderen wieder lediglich als exogenes Wortbildungsphänomen betrachtet wird, ist zum festen Bestandteil der aktuellen Fremdwortbildungsforschung geworden. Die Konfixe als Morpheme sind seit über zwanzig Jahren im Blickfeld der sprachwissenschaftlichen Forschungen. Es ist eine immerhin umstrittene Einheit. Immer noch gibt es Punkte, die klärungs- und bearbeitungsbedürftig sind. Bislang gibt es eigentlich keine solide einheitliche Grenzziehung zwischen den echten Konfixen und den benachbarten Morphemen – vor allem den Affixen – sowie keine eindeutige Definition dieses Phänomens. Dies ist aber eigentlich nicht verwunderlich, denn „keine Einigkeit besteht nach wie vor hinsichtlich der Benennung des Forschungsgegenstands, nicht-native Wortbildungselemente des Deutschen’, für die die konkurrierenden Termini, Fremdwortbildung’ und, Lehnwortbildung’ in Gebrauch sind“.
Die Rolle der Konfixe in der deutschen Gegenwartssprache ist sehr bedeutend. Produktiv sind heute wirklich nur die exogenen Konfixe. Sie verbinden sich zu neuen Bedeutungseinheiten mit heimischen Wortbildungsaffixen und Kompositionsgliedern. Exogene Konfixe sind auch wichtig für die internationale Verständigung. Sie sind sprachübergreifend produktiv. Dieselben Einheiten werden oft in verschiedenen Sprachen gebraucht, wie z.B. -phob-, was der internationalen Kommunikation dient. Die Sprachbenutzer müssen nicht nach den geeigneten Übersetzungsvarianten suchen, sondern das bestimmte Konfix wird sofort verstanden und „unter Anpassung an das jeweilige Sprachsystem in Ad-hoc-Bildungen verwendet“.
Am Beispiel des Konfixes drom, dass mit der Zeit zu einem immer produktiveren Wortbildungselement wurde, zeigt Fliess, wie sich der Gebrauchkontext dieses Konfixes änderte und wie sich sein Bedeutungsspektrum verbreitete und dadurch sich vom altgriechischen Ausgangslexem dromos bedeutungsmäßig entfernt. Die exogenen Konfixe erscheinen mithin nicht nur im Deutschen, sie gewinnen mit der Zeit neue Bedeutungsaspekte, werden immer produktiver. Drom „wurde zunehmend Bestandteil der Benennungen des Wirtschafts- und Werbesektors, der Musik-, Unterhaltungs- und Veranstaltungsbranche. [...] Es wird beinahe wahllos als Zweitglied von Firmenund Produktnamen benutzt“ (ebenda) und verbindet sich beliebig mit Einheiten aus dem Bereich der Kultur, Wissenschaft, Natur und Technik.
https://bazhum.muzhp.pl/media/files/Prace_Jezykoznawcze/Prace_Jezykoznawcze-r2012-t14/Prace_Jezykoznawcze-r2012-t14-s63-77/Prace_Jezykoznawcze-r2012-t14-s63-77.pdf

Quellen:

⠀ https://www.duden.de/rechtschreibung/Konfix

die Wortarten Substantiv
Одушевленное/неодушевленное abstrakt
Genger neutral
Singular
Nominativ das Konfix
Genitiv des Konfixes
Dativ dem Konfix/Konfixe
Akkusativ das Konfix