Verb
Sie kennen sicher den Begriff Tun- oder Tätigkeitswort. Verb ist nur der lateinische Ausdruck für genau diese Art von Wörtern.
Verben bezeichnen Handlungen wie "Peter spielt (!) Fußball", Zustände wie "der Ball rollt (!) ins Aus" oder Vorgänge wie "Die Zuschauer sitzen (!) auf der Tribüne". [2]
Verben werden an die Anzahl und auch an die Zeit angepasst. Bleiben wir bei unseren Beispielen, so wird aus "Peter spielt Fußball" in der Mehrzahl "Peter und Paul spielen (!) Fußball". Wird die Vergangenheit beschrieben, heißt es "Peter spielte (!) Fußball" oder "Peter hat Fußball gespielt (!)". [2]
Es gibt verschiedenen Arten von Verben: Vollverb, Hilfsverb und Modalverb. Ein Vollverb kann alleine stehen (z.B. Ich esse), während ein Hilfsverb immer zusammen mit einem anderen Verb steht.
Die drei häufigsten Hilfsverben sind "haben", "sein" und "werden". In "Peter hat Fußball gespielt" ist "hat" das Hilfsverb und "gespielt" das Vollverb. Diese Hilfsverben können aber auch Vollverb sein: "Peter hat einen Hund" oder "Bello ist ein Hund". [2]
Modalverben sind eine besondere Art von Hilfsverben. Zu dieser Gruppe zählen die Verben "dürfen", "können", "mögen", "müssen", "sollen" und "wollen". So ist im Satz "Peter will Fußballspielen" das Wort "will" das Modalverb. Aber auch Modalverben können einzeln im Satzt stehen: "Peter muss nach Hause". [2]
Verben können im Aktiv oder Passiv stehen. Letzteres nennt man auch "Genus Verbi". Beispiel aktiv: "Peter gießt die Blumen". Beispiel passiv: "Die Blumen werden von Peter gegossen". Das Wort "werden" ist ein Signal für einen passiven Satz.
Wie in der Grammatik häufig der Fall, gibt es auch hier Ausnahmen. Es gibt einige Verben, die nur in der aktiven Form verwendet werden können. "Die Sonne scheint" ist grammatikalisch korrekt. "Die Sonne wird geschienen" dagegen ergibt keinen Sinn. Zu diesen Verben zählen beispielsweise auch noch welken, fließen, scheinen, gehen, kommen, schlafen und haben. [2]
Verben zeigen an, was in einem Satz so alles passiert: Sie beziehen sich auf Tätigkeiten, Vorgänge oder Zustände. Deshalb nennst du sie auch Tunwörter oder Tätigkeitswörter.
• schwimmen → Tätigkeit
• schlafen → Vorgang
• sein → Zustand
Im Deutschen musst du Verben klein schreiben und konjugieren. Dabei veränderst du ihre Form entsprechend der Person, der Anzahl und der Zeitform. Innerhalb eines Satzes bezieht sich das Verb auf ein Subjekt und manchmal auf ein Objekt.
Gestern habe ich (Subjekt) Spaghetti (Objekt) gekocht. [3]
Du unterscheidest zwischen verschiedenen Arten von Tätigkeitswörtern, je nach ihrer Funktion im Satz.
Starke und schwache Verben
Bei der Konjugation verändert sich nicht nur die Endung des Verbs. Bestimmte Tunwörter verändern zusätzlich ihren Vokal im Verbstamm, wenn du sie ins Präteritum setzt. Das geschieht auch bei der Bildung des Partizip II, das du für die Zeitformen Perfekt, Plusquamperfekt und Futur II brauchst. Diese nennst du auch starke Verben. Bei allen anderen Tunwörtern, den schwachen Verben, verändert sich der Verbstamm nie.
Verben im Satzbau
Ein Verb verrät dir, was in einem Satz passiert. In der Grammatik nennst du Wörter, die diese Funktion erfüllen, auch Prädikate. Wichtig: In der deutschen Sprache sind alle Prädikate Verben. In anderen Sprachen können auch Substantive oder Adjektive Prädikate sein. Innerhalb eines Satzes wird das Prädikat immer von einem Subjekt begleitet. Es kann die Form eines Substantivs oder eines Pronomens haben. Das Subjekt beschreibt, wer oder was in dem Satz handelt. Deshalb steht es im Nominativ (Wer?). [3]
Verben – Beispiele:
Die Katze (Subjekt) miaut (Prädikat). [3]
Er (Subjekt) singt (Prädikat). [3]
Bezieht sich dein Verb auf ein weiteres Substantiv oder Pronomen, dann ist dieses Wort das Objekt deines Satzes. Objekte stehen meistens im Dativ (Wem?) oder im Akkusativ (Wen?). [3]
Verben – Beispiele:
Ich (Subjekt) helfe (Prädikat) dir (Objekt). → Dativ
Meine Mutter (Subjekt) bestellt (Prädikat) eine Pizza (Objekt). → Akkusativ
Tunwörter mit Akkusativobjekt bezeichnest du auch als transitive Verben. Ihr Gegenteil sind die intransitiven Verben. Du brauchst ein transitives Verb, um das Passiv bilden zu können.
Starke und schwache Verben
Bei der Konjugation verändert sich nicht nur die Endung des Verbs. Bestimmte Tunwörter verändern zusätzlich ihren Vokal im Verbstamm, wenn du sie ins Präteritum setzt. Das geschieht auch bei der Bildung des Partizip II, das du für die Zeitformen Perfekt, Plusquamperfekt und Futur II brauchst. Diese nennst du auch starke Verben. Bei allen anderen Tunwörtern, den schwachen Verben, verändert sich der Verbstamm nie.
Wichtig: Manchmal werden starke Verben auch „unregelmäßige Verben “ genannt. Das ist allerdings nicht ganz richtig, denn auch bei der Bildung von starken Verben kannst du Regelmäßigkeiten finden. [3]
Verbum Verb n. einen Vorgang oder Zustand schilderndes Aussagewort, ‘Tätigkeits-, Zeitwort’. Der grammatische Terminus lat. verbum wird in dem genannten Sinne im 15. Jh. in dt. grammatische Schriften aufgenommen; ohne lat. Endung auftretendes Verb begegnet in der 1. Hälfte des 18. Jhs., setzt sich aber erst gegen Ende des 19. Jhs. durch. Als dt. Ausdrücke finden sich Zeitwort (15. Jh.), Sagwort, Sprechwort (17. Jh.), thätiges Zeitwort, Thätigkeitswort (19. Jh.). Für lat. verbum, eigentlich ‘Wort, Ausdruck, (zusammenhängende) Rede, (Sinn)spruch’, steht außerhalb der grammatischen Fachsprache als dt. Äquivalent Wort (seit ahd. Zeit). verbal Adj. ‘auf sprachlicher, mündlicher Aussage beruhend, mit Worten, wörtlich’ (um 1700), in der Grammatik ‘auf dem Verb beruhend, von ihm abgeleitet, das Verb betreffend, als Verb gebraucht’ (1. Hälfte 19. Jh.), aus spätlat. verbālis ‘zum Wort, zum Verb, Zeitwort gehörig’. verbalisieren Vb. ‘mündlich verhandeln, Aussagen zu Protokoll geben’, auch ‘unnütze Worte machen’ (1. Hälfte 19. Jh.), vielleicht unter Einwirkung von frz. verbaliser ‘mündlich verhandeln, ein Protokoll aufnehmen, viele Worte machen’. Allgemein ‘in Worte fassen, mit Worten ausdrücken’, in der Sprachwissenschaft ‘in Sprache umsetzen, zu einem Wort, Nomen ein Verb bilden, daraus ableiten’ (20. Jh.). [4]
Es ist nicht immer leicht, im Grammatik-Dschungel den Überblick zu behalten. Im Deutschen gibt es viele verschiedene Wortarten, darunter die Verben.
• Das Verb wird auch als Tu-Wort oder Tätigkeitswort bezeichnet. Es drückt einen Zustand, einen Vorgang oder eine Handlung aus.
• Verben haben eine Grundform, die als Infinitiv bezeichnet wird. Sie können sich jedoch je nach Zeitform, Anzahl und Aussageart anpassen und konjugiert werden.
• Verben werden in der Regel klein geschrieben. Es gibt jedoch auch substantivierte Verben, diese erkennen Sie daran, dass ein Artikel wie der, die, das vorangestellt ist.
• Es gibt starke und schwache Verben. Bei starken Verben ändert sich der Stammvokal, wenn sie in der Zeitform konjugiert werden. Bei schwachen Verben bleibt der Verbstamm gleich.
• Eine besondere Form sind die Hilfsverben sein, werden und haben. Sie werden benötigt, um die Zeitformen wie Präteritum, Präsens oder Perfekt zu bilden.
• Zu den Modalverben zählen müssen, sollen, wollen, können, dürfen und mögen. Diese stehen meist in Verbindung mit einem anderen Verb.
• Verben können im Aktiv oder Passiv stehen.
Beispiele für Verben
Sie finden das Verb am einfachsten, indem Sie den Satz danach untersuchen, was jemand oder etwas macht.
• Beispiele für Verben: laufen, essen, stehen, spielen, rollen, können, warten, denken, machen, klopfen, hüpfen
• Konjugation eines Verbs: Beim Verb laufen wird die Grundform je nach Anzahl der Personen und der Zeit angepasst: Ich laufe, wir laufen - ich lief, wir liefen, wir werden laufen, wir sind gelaufen
• Substantivierte Form: Das Laufen hat mir Spaß gemacht.
• Beispiele für starke Verben: finden, geben, essen, laufen, backen, fahren
• Beispiele für schwache Verben: kaufen, spielen, winken, lachen, leben, kochen, reisen
• Aktiv: Ich baue ein Haus
• Passiv: Das Haus wurde von mir gebaut. [5]
Wir brauchen Verben, um Sätze zu bilden. Man nennt sie auch Tätigkeits- oder Tunwörter. Sie bezeichnen Handlungen (Er spielt Fußball.), Vorgänge (Der Ball rollt ins Tor.) und Zustände (Die Zuschauer sitzen auf der Tribüne.). Bildet man mit einem Verb die verschiedenen grammatischen Formen, dann nennt man das konjugieren (beugen). [6]
Finite Formen: Person, Numerus und Genus Verbi (= Aktiv und Passiv) [6]
Verben können eine Personalform haben, wie beispielsweise er singt, du lachst, wir sehen, ihr weint, sie tanzen oder ich gehe. Man nennt diese auch die finiten Formen, da man hier Person (1., 2. und 3. Person) und Numerus (Singular und Plural) bestimmen kann. Wörtlich heißt finit auch bestimmt. Außerdem haben die Verben eine von der grammatischen Person abhängige Endung. [6]
Das Verb ist ein Tätigkeitswort und kommt vom lateinischen Wort verbum (Wort). In deutschen Sätzen dreht sich alles ums Verb: Es gibt kaum einen Satz ohne Verb. Fehlt es, so wird es zumindest mitgedacht. Mit Verben kann man Handlungen, Vorgänge und Zustände beschreiben. Dementsprechend unterscheidet man zwischen:
• Handlungsverb
Beispiel: Petra läuft,
• Vorgangsverb
Es brennt.
• Zustandsverb
Susanne fühlt sich gut.
Vollverb, Hilfsverb und Modalverb
Des Weiteren unterscheidet man zwischen Vollverb, Hilfsverb und Modalverb. Vollverben können im Satz sinnvoll alleine stehen (z.B. kommen, laufen, gehen), wohingegen Hilfsverben im Satz noch ein Vollverb oder andere Wörter zur Ergänzung benötigen (z. B. sein, werden, haben). Im Deutschen gibt es 6 Modalverben: dürfen, müssen, mögen, sollen und wollen. Modalverben stehen in der Regel zusammen mit einem Vollverb im Infinitv (Wir können jetzt gehen.) [7]
Transitive, intransitive und reflexive Verben
Man unterscheidet zwischen transitiven, intransitiven und reflexiven Verben.
• Transitive Verben: Sie liebt ihr Kind.
• Intrasitive Verben: Das Mädchen schweigt.
• Reflexive Verben: Sie wäscht sich. [7]
Definition 1: „Verb“ ist eine der Wortarten. Unter Verb versteht man ein Wort, das konjugiert wird, d.h. seine Form durch Konjugation verändert.
Da in vielen Sprachen der Welt (z.B. Chinesisch, Thailändisch) die Wörter unveränderlich sind, also keine Konjugation existiert, benötigt man noch eine zweite Definition, die nicht von der Form, sondern von der Funktion der Wörter ausgeht; eine solche Definition ist auch sehr nützlich für die Analyse lateinischer Sätze:
Definition 2: „Verb“ ist eine der Wortarten. Unter Verb versteht man ein Wort, das eine Eigenschaft angibt und dafür vorgesehen ist, im Satz die Funktion des Prädikats (= Satzaussage) zu erfüllen. Zu den Verben werden auch einige sogenannte Kopulaverben gerechnet (z.B. esse sein, fierī werden); diese verhalten sich im Satz verbähnlich, geben aber keine Eigenschaft an, sondern dienen dazu, Substantive, Adjektive und anderes zu Prädikaten zu machen. [8]
Bedeutung
Die Bezeichnung „Tätigkeitswort“ für „Verb“ ist ungenau. Verben können nicht nur Tätigkeiten, sondern alle Arten von Sachverhalten bezeichnen. Z.B.:
Tätigkeiten, z.B.:
÷ Nūntius currit. Der Bote läuft.
÷ Mīles pūgnat. Der Soldat kämpft.
• Ereignisse ohne genannten Verursacher, z.B.:
÷ Domus ārdet. Das Haus brennt.
÷ Pluit. Es regnet.
• Zustände, z.B.:
÷ Māter dormit. Die Mutter schläft.
÷ Flōs flōret. Die Blume blüht.
÷ Domus vacat. Das Haus steht leer.
÷ Patet porta. Die Tür steht offen.
• Eigenschaften im engeren Sinn, z.B.:
÷ Equī albent. Die Pferde sind weiß.
÷ Mōns ēminet. Der Berg ragt heraus = ist höher als seine Umgebung.
In der Grammatik zählen alle diese Verbbedeutungen als Eigenschaften im weitesten Sinn.
Transitive Verben heißen in der traditionellen lateinischen Grammatik diejenigen Verben, die gewöhnlich ein Akkusativ-Objekt besitzen.
Intransitive Verben heißen die Verben, die gewöhnlich kein Akkusativ-Objekt besitzen.
In Grammatiken moderner Sprachen sind transitive Verben solche, die gewöhnlich ein Objekt (gleich welcher Art) besitzen, intransitive Verben solche, die gewöhnlich kein Objekt besitzen. [7]
Bedeutung/Definition
1) Grammatik: Wortart, mit der eine Handlung (beispielsweise spielen, lachen, werfen), ein Zustand (glänzen, sich auflösen) oder ein Geschehen (regnen, schneien) ausgedrückt wird
Begriffsursprung
von lateinisch verbum „Wort, Verb“. Das Wort ist in der lateinischen Form seit dem 15. Jahrhundert belegt (siehe Verbum), ohne Flexionsendung „-um“ seit dem 18. Jahrhundert.
Synonyme
1) Aussagewort, Tätigkeitswort, Tunwort, Tuwort, Verbum, Zeitwort
Übergeordnete Begriffe
Redeteil, Wortart; Wort; thematisch: Linguistik, Sprachwissenschaft, Sprache
Untergeordnete Begriffe
Auxiliarverb = Hilfsverb, Deponens, gemischtes Verb, Hauptverb, Impersonale, intransitives Verb, Intransitivum, Kopulaverb (Kopula), Modalverb, reflexives Verb, regelmäßiges Verb, reziprokes Verb, schwaches Verb, starkes Verb, transitives Verb, trennbares Verb, unregelmäßiges Verb, Vollverb
Desiderativum, Faktitiv/Faktitivum = Kausativ/Kausativum, Frequentativ/Frequentativum = Iterativ/Iterativum, Imitativ
Basisverb, Einzelverb, Grundverb, Partikelverb, Präfixverb, Wurzelverb
Rückumlautverb, Präteritopräsens
performatives Verb
Handlungsverb, Tätgkeitsverb, Vorgangsverb, Zustandverb
Emissionsverb, Funktionsverb, Feuchtigkeitsverb, Geruchsverb, Geschmacksverb, Mittelverb, Positionsverb, Veranlassungsverb
Anwendungsbeispiele
„Gehen“ ist ein Verb. Verben werden nach Person, Numerus, Tempus, Modus und - nach Ansicht der jüngeren Grammatik - teilweise nach Genus konjugiert.
„Das Schreiben gefällt mir, es ist schön, Worte zu reihen, ich feile die Phrasen, ich wechsle Verben und Adjektive, nicht mehr Zahlen, ich bastle stundenlang an holprigen Sätzen.“ [8]
Verben werden im Deutschen für gewöhnlich kleingeschrieben.
Haben Sie den Satz: „Dieser Satz auch ohne Verb.“ schon gehört? [8]
„Das Verb erbringt vielfältige Leistungen und benötigt dafür viele Formen.“ [8]
„Bei den Zusammensetzungen aus Adverb und Verb ist das Adverb meist deutlich stärker betont als das Verb.“ [8]
„Die Konjugation der Verben ist von der Deutschen Komponente geprägt.“ [8]
Typische Wortkombinationen
1) impersonales, personales, persönliches, unpersönliches Verb; irreguläres, regelmäßiges, reguläres, unregelmäßiges Verb; aktives, intransitives, passives, reflexives, transitives Verb; trennbares Verb, untrennbares Verb
Wortbildungen
verblos
verbal, verbalisieren; Verbaladjektiv, Verbalgruppe, Verbalphrase, Verbalstil
Präverb, Verbgrammatik, Verbkompositum, Verbpartikel, Verbpräfix, Verbstamm, Verbstellung, Verbsuffix, Verbverbindung, Verbzusatz. [8]
⠀ Verb. Deklination des Substantivs. – Ressource: https://www.verbformen.de/deklination/substantive/?w=Verb
⠀ Was ist ein Verb? Einfach erklärt. – Ressource: https://praxistipps.focus.de/was-ist-ein-verb-einfach-erklaert_96285
⠀ Verb. DWDS. – Ressource: https://www.dwds.de/wb/Verb
⠀ Verb. Wortbedeutung. – Ressource: https://www.wortbedeutung.info/Verb/