Wortarten
Die Wortart kennzeichnet eine bestimmte Gruppe oder Klasse, der ein Stichwort nach grammatischen Gesichtspunkten zugeordnet wird. Folgende Wortartangaben bzw. Wortklassen werden auf „Duden online“ verwendet.
Adjektiv: deklinierbares und typischerweise auch steigerbares Wort (laut, grün, aufmerksam); normalerweise attributiv, prädikativ und adverbial verwendbar; Eigenschaftswort.
Adverb: undeklinierbares Wort, das die räumlichen, zeitlichen usw. Beziehungen kennzeichnet (gestern, dort); Umstandswort.
Artikel: Wort, das Geschlecht, Fall und Zahl eines Substantivs angibt; bestimmter Artikel (der, die, das), unbestimmter Artikel (ein, eine); Geschlechtswort.
Eigenname: ein- oder mehrteiliges Wort, das eine ganz bestimmte, einmalig vorkommende Sache, Person o. Ä. bezeichnet (Italien, das Rote Kreuz).
Interjektion: Partikel (unflektierbares Wort) zum Ausdruck einer Empfindung, Gemütsbewegung o. Ä. (ach); Ausrufewort.
Konjunktion: Wort, das zwischen Wörtern, Wortgruppen oder Sätzen eine Beziehung kennzeichnet (und, oder, denn); Bindewort.
Partikel: unflektierbares (in seiner Form nicht veränderbares) Wort (doch, halt).
Pluralwort: Substantiv, das nur im Plural vorkommt (Ferien, Leute).
Präfix: unselbstständiges Wortbildungsmittel, das vor ein Wort gesetzt wird (be- in besprechen, un- in unsanft).
Präposition: unflektierbares Wort, das eine Ergänzung im Akkusativ, Dativ oder Genitiv fordert (für, mit, infolge); Verhältniswort.
Pronomen: deklinierbares Wort, das anstelle eines Substantivs stehen oder dieses begleiten kann (dieser, niemand); Fürwort.
Schwaches Verb: Tätigkeitswort, bei dem der Stammvokal in allen gebeugten Formen gleich bleibt (schenken – schenkte – geschenkt).
Starkes Verb: Tätigkeitswort, bei dem sich der Stammvokal in den Vergangenheitsformen ändert (sprechen – sprach – gesprochen).
Substantiv, feminin: deklinierbares, mit einem Artikelwort verbindbares Wort, Hauptwort mit weiblichem Geschlecht (die Sonne, die Freude).
Substantiv, maskulin: deklinierbares, mit einem Artikelwort verbindbares Wort, Hauptwort mit männlichem Geschlecht (der Vater, der Baum).
Substantiv, Neutrum: deklinierbares, mit einem Artikelwort verbindbares Wort, Hauptwort mit sächlichem Geschlecht (das Bett, das Tier).
Suffix: unselbstständiges Wortbildungsmittel, das an ein Wort oder einen Wortstamm angehängt wird (-lich in pflanzlich, -tum in Eigentum).
Unregelmäßiges Verb: Tätigkeitswort, bei dem sich der gesamte Wortstamm in den Vergangenheitsformen ändert (gehen – ging – gegangen).
Zahlwort: Wort, das eine (An)zahl bezeichnet (drei); Numerale.
https://www.duden.de/hilfe/wortart
Die Darstellung der Wortarten und ihrer typischen Regelmäßigkeiten ist seit je her ein zentraler Inhalt sowohl wissenschaftlicher als auch praxisorientierter Grammatiken. So war es in den ersten fragmentarisch erhaltenen grammatischen Texten des hellenistischen Zeitalters bei Aristarch von Samothrake (ca. 216-144) in Alexandria, wo die Metasprache zur Beschreibung sprachlicher Begebenheiten entwickelt wurde, so war es in der Technē grammatikē des Dionysios Thrax (2. Jh. v. u. Z.)[1] und ebenso blieb es in den Grammatiken der Römer, wie wir in den lateinischen Grammatiken, artes grammaticae etwa von Asper, Sacerdos (3. Jh.) oder Aelius Donatus (ca. 350) bis Priscian (ca. 526) nachlesen können.[2]
Die christianisierten Grammatiken des frühen Mittelalters behielten dieses Modell bei, und sogar die theoriebeladenen spätmittelalterlichen Grammatiken der Modisten, die im 13. und 14. Jahrhundert entstanden, hatten - auch wenn das Hauptinteresse den Bedeutungsarten, den modi significandi der Wortklassen galt - ebenfalls das Gerüst der Wortklassen als Ausgangspunkt ihrer Sprachbetrachtung.
Als dann in den Ländern Europas die ersten Grammatiken in der Volkssprache entstanden, zunächst als Einzelphänomene wie die englische Grammatik von Aelfric um das Jahr 1000, und vermehrt etwa ab dem 14. Jahrhundert, wurde ebenfalls die Einteilung des sprachlichen Materials in Wortarten nach dem lateinischen Muster beibehalten.
Das bewährte Modell der Darstellung wurde auch in den Grammatiken folgender Jahrhunderte beibehalten, und auch in den heutigen Gegenwartsgrammatiken wird der Stoff sowohl für den Fremdsprachenunterricht als auch für den muttersprachlichen Unterricht meist in Wortklassen eingeteilt, und die Eigenschaften der Klassen werden der Reihe nach besprochen. Während dieser jahrtausendlangen Tradition hat es gewiss Änderungen gegeben, sowohl was die Anzahl der Wortklassen als auch ihre Anordnung betrifft, geschweige denn von ihrer Beschreibung, aber das Prinzip hat sich bewährt: Elemente mit gleicher oder ähnlicher Flexion werden in Klassen zusammengefasst und über sie werden grammatische Aussagen gemacht.
Es hat in der modernen Zeit Phasen gegeben, in denen die Wortarten nicht im Mittelpunkt des linguistischen Interesses standen oder ganz überholt angesehen wurden, - etwa in den 1970er Jahren, als die NP:s und die VP:s das grammatische Feld eroberten - aber es scheint doch, dass dieses Konzept ein handliches Gliederungsprinzip zur Beschreibung sprachlicher Begebenheiten darstellt.
https://bop.unibe.ch/linguistik-online/article/view/753/1285
Es werden zehn verschiedene Wortarten unterschieden:
Verb
schreiben, reisen, einkaufen, lesen, verstehen, werden, können, fliegen
Nomen
Mann, Hund, Rose, Haus, Zeitung, Wasser, Holz, Klaus, Bayern, Liebe
Adjektiv
alt, heftig, freundlich, stolz, deutsch, weiblich, schön, gelb, wichtig
Adverb
schon, noch, meistens, genug, jetzt, innen, hier, dort, damals, halbwegs
Artikel
der, die, das, ein, eine, ein
Pronomen
ich, er, diese, man, welches, einer, meine, jemand, keiner, sich
Präposition
auf, in, an, bei, mit, für, gegen, um, durch, über, vor, von, ab, nach
Konnektor
und, oder, weil, denn, obwohl, wenn, seit, nachdem, während, aber
Partikel
sogar, eben, gerade, ziemlich, sehr, auch
Interjektion
ah! oh! pfui! haha! autsch! igitt! hurra! hm! donnerlittchen!
Es gibt Wortarten, die ihre Form ändern können, andere wiederum bleiben unveränderlich.
Folgende Wortarten können ihre Form ändern, sie können nämlich konjugiert bzw. dekliniert werden:
Verb ich spiele, du spielst, er spielte, wir haben gespielt usw.
Nomen der Ball, des Balls, die Bälle, den Bällen usw.
Adjektiv der schnelle Sportler, ein schneller Sportler, schnellster Sportler usw.
Artikel der, des, den, dem, die, der, den, einem, eines, einen usw.
Pronomen er, ihn, ihm, euch, einer, einem, meine, meines, ihr, eurer usw.
Folgende Wortarten bleiben unveränderlich:
Adverb
Präposition
Konnektor
Partikel
Interjektion
https://www.deutschplus.net/pages/Wortart
⠀ https://www.verbformen.de/deklination/substantive/?w=art